Deshalb lohnt sich China als Portfoliobaustein

29.03.2021

Andreas Görler, senior Wealth Manager, -Wellinvest- Pruschke & Kalm GmbH / Foto: © -Wellinvest- Pruschke & Kalm GmbH

Branchenauswahl

Sofern man einen aktiven Ansatz wählt und selektiv vorgeht, sind sicherlich die Bereiche Digitalisierung und „Green-Economy“ zu nennen. Chinas Pharmabranche ist ebenfalls relevant, da hier nach Lösungen für die zunehmend alternde Bevölkerung und die Behandlung von stark aufkommenden „Zivilisationskrankheiten“ wie Diabetes gesucht werden muss. Diese ist schon jetzt die zweitgrößte der Welt und dürfte weiter wachsen, auch dank staatlicher Fördermaßnahmen. Beim E-Commerce wird Chinas Marktanteil beim Online-Handel bis 2022 wahrscheinlich auf 60 Prozent steigen. E-Commerce-Riesen wie Alibaba, dessen Online-Umsätze und Gewinne mittlerweile höher sind als die aller US-Einzelhändler zusammen, werden Umsatz und Ertrag wohl weiter steigern können.

Auch BYD, der weltweit größte Produzent von Akkumulatoren, vor allem für Mobiltelefone, dürfte nach einer Kurskorrektur mittel- bis langfristig ein gutes Investment bleiben, da das Thema Elekro-Mobillität hier eine zentrale Rolle spielt.

Berücksichtigung im Portfolio

Ich bin der Auffassung, dass man Emerging Markets, Asien und China mit insgesamt ca. 15 Prozent im Depot halten sollte. Hier sind dann aber auch entsprechende Rentenprodukte eingeschlossen. Sofern die Nachhaltigkeitskomponente relevant ist, gehören eben auch soziale Themen hinzu. Der stringente, pressefeindliche „Staatskapitalismus“, der sich jegliche Einmischung verbietet, bietet offensichtlich gut steuerbare Strukturen ist aber andererseits für nachhaltige Investoren schwer investierbar, da die Zentralregierung sehr direkten Einfluss auf Unternehmen bzw. auf die handelnden Personen nehmen kann.

Investierbarkeit immer noch eingeschränkt

China hat in den letzten Jahren begonnen, seine Börsen für ausländische Anleger zu öffnen. So wurden chinesische „A-Aktien“ im Juni 2019 in die FTSE-Russell-Indizes für internationale Aktien aufgenommen. Zusätzlich sorgen das 2014 gestartete Shanghai-Hong Kong-Stock-Connect-Programm sowie das „Bond Connect“-Programm von 2017 für mehr ausländische Direktinvestitionen. Für Privatanleger bleibt es aber nach meiner Auffassung immer noch dabei, sich über offene Publikumsfonds in diesem Markt zu engagieren. Erfahrene Investoren wie HSBC oder T. Rowe Price verfügen über entsprechende aktiv gemanagte Fondsangebote und haben ihre Fondsmanager direkt vor Ort.

Kolumne von Andreas Görler, sen. Wealth Manager und zertifizierter Fachmann für nachhaltige Investments, Wellinvest- Pruschke & Kalm GmbH in Berlin

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