Erholung bei anhaltend höherer Volatilität

15.06.2020

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Ende der Selbstzufriedenheit

Nach zwölf Jahren stetig steigender Aktienmärkte mit immer neuen Höchstständen wurden die Anleger durch die Coronakrise nun durch einen heftigen und extrem schnellen Kursrutsch überrascht. Nach Ansicht der internationalen Finanzprofis (81 %) hatte der ungewöhnlich lange Bullenmarkt viele Anleger zuvor in trügerische Sicherheit gewiegt. 49 % der Befragten hatten in dieser Phase die Erfahrung gemacht, dass ihre Kunden kein Interesse an einem Rebalancing ihrer Portfolios gehabt hätten.

• 67 % der Finanzprofis denken daher, dass vor allem Privatanleger auf den Kursrückgang nicht vorbereitet gewesen waren;

• 76 % haben den Eindruck, dass insbesondere Privatanleger sich mit der Beurteilung ihrer eigenen Risikotoleranz schwer tun und Risiken erst dann erkennen, wenn diese sich realisiert haben.

"Der Marktabschwung und die gegenwärtige Erholung dienen als Lektion in Sachen Verhaltensökonomik, vor allem, wenn man durch harte, reale Verluste vorgegeben Ziele verfehlt hat", sagte Dave Goodsell, Executive Director des Center for Investor Insight von Natixis. "Investoren haben gelernt, dass sich Risiken jederzeit schlagartig realisieren können. Vor diesem Hintergrund sind Finanzprofis, gefordert, mit ihren Kunden über Risiko- und Renditeerwartungen zu sprechen, ihnen zu helfen, widerstandsfähige Portfolios aufzubauen und Emotionen bei Marktschwankungen im Zaum zu halten".

Beratung sei auch hinsichtlich des Einsatzes von passiven Investmentstrategien erforderlich. Dies werde auch von den Finanzprofis so gesehen.78 % bescheinigen vielen Anlegern ein falsches Sicherheitsverständnis bei ETFs. Und 72 % meinen, dass Anleger die Risiken von passiven Strategien oftmals nicht verstünden. Fast 80 % der Befragten weltweit sehen im gegenwärtigen Umfeld verstärkte Chancen für aktives Management. (ah)