Finanzbildung der Generation Z: Angst vor Fehlentscheidungen

30.09.2025

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Obwohl sich rund 70 Prozent der jungen Menschen für Finanzthemen  interessieren, hindern sie signifikante Wissenslücken und die Furcht vor falschen  Entscheidungen an einer souveränen Finanzplanung. Das zeigt eine neue gemeinsame Studie der Bankenforen, der Versicherungsforen Leipzig und der Digital Impact Labs Leipzig. Ein überraschendes Detail der Ergebnisse: Trotz hoher Digitalaffinität wünschen sich mehr als zwei Drittel der Befragten (70 Prozent) eine persönliche Beratung vor Ort.   

Die aktuelle Studie „Financial Literacy – Wie Banken und Versicherungen die jungen Zielgruppen  erreichen können“ zeichnet ein differenziertes Bild der Finanzkompetenz der Generation Z.  Basierend auf einer Online-Befragung mit 1.017 Teilnehmenden sowie qualitativen Interviews mit  Expertinnen aus dem Finanzsektor wird deutlich, dass einfache Bankgeschäfte zwar beherrscht  werden, aber große Unsicherheiten bei komplexeren Themen wie Versicherungen, Altersvorsorge  und Finanzmarktprodukten bestehen. Hier schätzen nur 37 Prozent das eigene Wissen als gut oder  sehr gut ein. 

Diese Wissensdefizite führen zu einer zentralen Hürde: der Angst vor Fehlentscheidungen. Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) gibt dies als größte Herausforderung an, was eine aktive  Auseinandersetzung mit der eigenen Finanz- und Vorsorgeplanung erschwert. 

Der Ruf nach Finanzbildung in der Schule wird lauter 

Die Untersuchung offenbart einen klaren bildungspolitischen Handlungsbedarf. Eine große  Mehrheit der jungen Befragten sowie die befragten Expertinnen sind sich einig, dass eine  praxisnahe Finanzbildung fest im Schulunterricht verankert werden sollte, um allen Kindern und  Jugendlichen eine fundierte Grundlage zu vermitteln. 

Dazu Anja Holzweißig, Projektmanagerin der Bankenforen: „Der Wunsch der jungen Generation  nach Finanzbildung in der Schule ist unüberhörbar und ein klarer politischer Aufrag. Unsere  Studie zeigt, dass sie sich eine fundierte Basis wünschen, um selbstbestimmte Entscheidungen für  ihre Zukunft zu treffen.“ 

Chance für die Finanzbranche: Persönliche Beratung bleibt unersetzlich 

Entgegen dem Klischee der rein digital orientierten Jugend zeigt die Studie, dass die persönliche  Beratung eine entscheidende Rolle spielt. Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) der Befragten legen bei  der Auswahl eines Finanzprodukts Wert auf ein persönliches Gespräch – 77 Prozent davon    bevorzugen dieses sogar vor Ort statt per Video oder Chat. Insbesondere junge Frauen (84 Prozent)  wünschen sich diesen direkten Austausch.  Als Informationsquelle genießen Familie und Freunde (74 Prozent) das höchste Vertrauen, dicht  gefolgt von Banken (64 Prozent) und Versicherungen (58 Prozent).