Konsum in Deutschland in Gefahr
30.09.2025

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Für die Märkte sind die deutschen Arbeitsmarktdaten ein gemischtes Signal. Zwar erscheint der Arbeitsmarkt kurzfristig stabil, weist jedoch strukturelle Schwächen auf, die mittelfristig den Konsum belasten könnten. Anleger reagieren zunächst gelassen. Der DAX gibt am 30. September um 0,3 Prozent nach, was jedoch eher der allgemein vorsichtigen Stimmung zuzuschreiben ist.
Im September sank die Zahl der Arbeitslosen um 70.000 auf 2,955 Millionen, die Quote fiel leicht auf 6,3 Prozent. Wichtig ist der Hinweis, dass dieser Rückgang saisonal bedingt sein oder mit Job- und Ausbildungsstarts zusammenhängen kann. Im Jahresvergleich gibt es dennoch 148.000 Arbeitslose mehr. Das ist ein Hinweis darauf, dass die schwache Konjunktur die Beschäftigungsdynamik bremst.
Parallel dazu ist im September die Inflation in den meisten Bundesländern gestiegen, in Baden-Württemberg sogar auf 2,7 Prozent. Das liefert einen Vorgeschmack auf die bundesweiten Daten, die am Nachmittag veröffentlicht werden. Die Teuerung zeigt damit wieder nach oben, ein Risiko für Kaufkraft und Konsum. Für die EZB bleibt die Preisstabilität damit ein Kernthema, denn steigende Preise könnten den geldpolitischen Spielraum einengen.

Marktkommentar von Maximilian Wienke, Marktanalyst bei eToro.

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