Franke und Bornberg : Kfz-Rating 2022

01.11.2022

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Für das Kfz-Rating 2022 hat Franke und Bornberg 177 Tarife und 399 Tarifvarianten von 81 Gesellschaften untersucht: 38 Tarife wurden mit „hervorragend” ausgezeichnet und E-Mobilität nimmt Fahrt auf. Inflation und explodierende Energiepreise hinterlassen Spuren. Menschen halten ihr Geld zusammen und reagieren sensibler auf den Preis. Ob diese Entwicklung auch die Kfz-Wechselsaison 2022 beeinflusst und die Preise sinken lässt, ist noch offen. Doch schon jetzt steht fest: Nicht nur der Preis zählt. Es kommt auch auf die Qualität an.

Passend zur heißen Phase der Kfz-Wechselsaison liefert das Kfz-Rating 2022 von Franke und Bornberg eine aktuelle Bestandsaufnahme zur Qualität von Kfz-Versicherungen. Dem Rating liegen 399 Tarifvarianten von 81 Gesellschaften zugrunde. Weil Franke und Bornberg nur die jeweils beste Tarifkonstellation berücksichtigt, fließen aktuell 177 Tarife mit 70 Leistungsaspekten ins Rating mit ein.

Aus zwei mach drei

Im Vergleich zum Vorjahr ist das Tarifangebot um rund 10% gestiegen. Michael Franke, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg, führt das vor allem auf den Ausbau bestehender Produktlinien zurück: „Versicherer, die zuvor nur zwei Qualitätslevel im Angebot hatten, setzen zunehmend auf Differenzierung. Aus zwei Varianten werden schnell drei. Das Prinzip wiederholt sich: Der Basis-Tarif wird schlechter, der Standard Tarif ist mehr oder weniger gleich geblieben, und zusätzlich gibt es einen neuen Premium Tarif.“ Zudem hätten einige Gesellschaften komplett neue Produktlinien auf den Markt gebracht, so Franke. Als Auslöser für den Ausbau der Qualitätslevel sieht Franke vor allem den intensiven Wettbewerb unter den Gesellschaften. „Kfz-Versicherer wollen sowohl im Preis- als auch im Qualitätswettbewerb bestehen können. Für Vermittler und Kunden bedeutet das, ganz genau hinzusehen und sich nicht durch aggressives Marketing und ähnlich klingende Tarifbezeichnungen verwirren zu lassen.“

Markttrends und neue Kriterien

Insbesondere im Premiumsegment steigen die Leistungsgrenzen. So sind zum Beispiel Folgeschäden bei Tierbiss im Basistarif selten versichert, während Standardprodukte für 3.000 bis 5.000 Euro aufkommen. Premium-Tarife leisten mittlerweile bis zu 10.000 Euro und bei Elektrofahrzeugen sogar bis 20.000 Euro. Apropos Elektromobilität: Über kurz oder lang werden Verbrenner zum Auslaufmodell. Versicherer greifen diese Entwicklung auf und erweitern ihre Leistungen für Elektrofahrzeuge. Franke und Bornberg berücksichtigt bei Teilkasko-Tarifen erstmals Elektrokriterien wie Ladekabel und Ladestation. Bei Vollkasko-Tarifen zählen Brems-, Betriebs- und Bruchschäden jetzt zu den relevanten versicherten Gefahren. Ebenfalls neu im Kriterienkatalog ist die All-Risk-Deckung für den Akkumulator. Einige vorhandene Kriterien wurden verständlicher formuliert und die Benchmark an die aktuellen Marktentwicklungen angepasst.

Franke erläutert die Vorgehensweise: „Bevor wir ein Kriterium neu in unserem Katalog aufnehmen, warten wir ab, bis mehrere Anbieter ähnliche Regelungen treffen. Auf diese Weise gewährleisten wir die Vergleichbarkeit von Ergebnissen.“ Auf der Warteliste für neue Kriterien im Bereich E-Mobilität stünden beispielsweise Zustandsdiagnostik (Restkapazitätsprüfung, Inspektion) oder die Übernahme von Kosten für Einbau und Ausbau des Akkus.

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