Große Aufklärungsdefizite bei Baufinanzierungsabsicherung

21.05.2025

Foto: Matthias Weber, Vorstand der LifeStyle Protection, einer Gesellschaft von HDI Bancassurance © HDI Bancassurance

Viele Finanzierungsberater informieren ihre Kunden nur unzureichend über den Schutz vor Zahlungsausfällen. Das ist zentrales Ergebnis einer aktuellen Studie zur Absicherung bei Baufinanzierungen, die HDI Bancassurance gemeinsam mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov veröffentlicht hat.

Der Erwerb oder Bau einer Immobilie ist für die meisten Menschen ein Schritt von großer finanzieller Tragweite und damit eine Entscheidung, bei der potenzielle Risiken sorgfältig vorbereitet und abgewogen werden sollten. Überraschend ist dabei umso mehr, dass viele Verbraucher konkrete Risiken wie Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit und Tod zu verdrängen scheinen. Die meisten Befragten nennen auf Nachfrage primär Bedenken, die langfristig nur schwer einschätzbar sind wie beispielsweise die Zinsentwicklung oder auch die wirtschaftliche Entwicklung.

Zu diesen generellen Bedenken zählen darüber hinaus auch die Befürchtung, die Belastung nicht tragen zu können oder die lange Bindung einer Baufinanzierung. Andere, deutlich naheliegendere Unsicherheiten wie eine mögliche Arbeitslosigkeit, erwähnen gerade einmal 17 Prozent der Befragten. Auch eine Arbeitsunfähigkeit wird lediglich mit acht Prozent, der Eintritt des Tods mit drei Prozent, als potenzielle Risiken während der Finanzierungslaufzeit eingestuft.

Wenig verwunderlich ist daher, dass ein Großteil der Befragten nur selten aktiv nach der Absicherungsmöglichkeit der genannten Risiken fragt. Rund die Hälfte (51 Prozent) derer, die eine Finanzierung planen, kamen zum Zeitpunkt der Befragung mit dem Thema Absicherung noch nicht in Berührung. Selbst nach dem Abschluss einer Baufinanzierung hat sich fast jede dritte befragte Person (29 Prozent) nicht näher mit der Thematik auseinandergesetzt.

„Der Mensch tendiert dazu, Unangenehmes auszublenden. Dies trifft offensichtlich auch auf potenziell einschneidende Lebensentscheidungen zu, wie den Bau oder Kauf einer Immobilie und damit verbunden den Abschluss einer Baufinanzierung“, so Matthias Weber, Vorstand der LifeStyle Protection, einer Gesellschaft von HDI Bancassurance. „Im März 2025 lag die Arbeitslosenquote laut Statistischem Bundesamt bei 6,4 Prozent1. Themen wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Tod zu ignorieren, kann bei langfristigen Krediten riskant sein. Deshalb finde ich es wichtig, dass diese Themen offen im Beratungsgespräch angesprochen werden, um die Kundinnen und Kunden gut zu unterstützen. Unsere Studie zeigt deutliche Potenziale in der Beratung auf.“

Dies verdeutlicht die Frage danach, inwieweit die Befragten sich konkret an eine Beratung bzw. Angebote zur Absicherung gegen fundamentale Risiken erinnern konnten. Dies war nur bei circa einem Drittel der Planer der Fall – selbst bei denjenigen, die eine Finanzierung abgeschlossen haben, zeigte sich noch ein großes Maß an Unwissenheit; das Thema Todesfallabsicherung wird hierbei noch am häufigsten angesprochen.

Andere ThemenHDI Bancassurance