Hacker schädigen Jaguar Land Rover
22.09.2025

Foto: © frank - stock.adobe.com
Ein massiver Cyberangriff hat Jaguar Land Rover (JLR) lahmgelegt. Die Produktionspause trifft nicht nur den britischen Autobauer, sondern gefährdet ganze Lieferketten und tausende Arbeitsplätze. Der Vorfall macht deutlich, wie wichtig Cyber Security in der Automobilindustrie geworden ist.
Seit fast drei Wochen stehen die Werke von Jaguar Land Rover still. Normalerweise verlassen rund 1.000 Fahrzeuge täglich die Produktionslinien, doch ein gravierender Cyberangriff zwang den Konzern zur Abschaltung zentraler Systeme. Der dadurch ausgelöste Produktionsstopp trifft nicht nur JLR selbst, sondern auch hunderte Zulieferer, die in das sensible „Just-in-Time“-System eingebunden sind.
Laut Medienberichten verliert JLR derzeit bis zu 50 Millionen Pfund pro Woche. Bereits jetzt mussten Zulieferer Personal abbauen oder Kurzarbeit anmelden. Besonders problematisch ist die enge Verzahnung der Automobil-Lieferketten, die kaum Lagerbestände vorhalten. Sobald ein zentraler Hersteller wie JLR ausfällt, geraten ganze Branchen ins Stocken.
Direkt beschäftigt Jaguar Land Rover in Großbritannien rund 32.800 Menschen, über Zulieferer und lohnabhängige Effekte hängen jedoch mehr als 200.000 Arbeitsplätze am Unternehmen. Ein längerfristiger Stillstand hätte daher gravierende Auswirkungen auf die britische Automobilindustrie und die Volkswirtschaft insgesamt.
Zu dem Vorfall bekannte sich die Gruppe „Scattered Lapsus$ Hunters“. Vermutet wird ein Kollektiv verschiedener Hackergruppen, die bereits für Angriffe auf internationale Konzerne verantwortlich gemacht werden. Ob sensible Daten abgeflossen sind, bleibt unklar. JLR bestätigte lediglich, dass forensische Ermittlungen laufen und ein Neustart der Produktion frühestens am 24. September möglich sei. (mho)

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