Kehrt nie mehr die Normalität zurück?

16.06.2020

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Während diese Wünsche sich vielleicht auch mit anderen Gründen als nur dem Infektionsschutz begründen lassen (Fernhalten von unliebsamen Kollegen, mehr Effektivität bei Meetings), lässt ein anderes Ergebnis der Befragung umso mehr aufhorchen: Für 78 % der Befragten ist eine Maskenpflicht in den Büroräumen wichtig! Das lässt durchaus die Frage aufwerfen, ob hier nicht die Angst jegliche Rationalität auffrisst: Schließlich wird es seit jeher akzeptiert, dass man im Büro Gefahr läuft, sich mit vermeintlich harmloseren Krankheiten wie Grippe anzustecken. Zudem war bis vor wenigen Monaten die Vorstellung, dass in Deutschland außerhalb von bestimmten Bereichen wie dem Medizinbereich Mundschutz getragen würde so realitätsnah wie eine Teilnahme von Liechtenstein an einem Finale der Fußballweltmeisterschaft!

Wie tief die Angst vor einer Corona-Infektion am Arbeitsplatz sitzt, zeigt auch die Antwort auf andere Fragen: So gaben 69 % der Befragten an, dass es ihnen wichtig sei, dass vor dem Betreten des Gebäudes ihre Temperatur gemessen würde. 42 % wollen zudem, dass die regionalen oder lokalen Behörden ihnen grünes Licht geben, bevor sie sich wieder zurück ins Büro wagen.

Zudem gaben 89 % der Umfrageteilnehmer an, dass die frei darüber entscheiden wollten, wo sie arbeiten und wenn ihnen die Situation am Arbeitsplatz zu unsicher vorkommen sollte, wollen sie, dass es ihnen erlaubt ist, ohne wenn und aber das Homeoffice zu nutzen. Hier darf allerdings die Frage aufgeworfen werden, ob hier nicht Angst vor einer Corona-Infektion dazu genutzt wird, persönliche Vorstellungen und Wünsche durchzusetzen.

Arbeit von zuhause, massiver Verzicht auf Freizeitaktivitäten: Da stellt sich die Frage, warum man überhaupt noch unterwegs sein soll. Viele empfinden den Verzicht auf öffentliche Verkehrsmittel sogar besser: 46 % fürchten in diesen eine Ansteckung, 50 % fürchten sie bei Flugreisen. (ahu)