Lage, Lage, Energieeffizienz

11.04.2024

Foto: Deutsche Bank Immobilien

Ein modernisiertes Gebäude verkauft sich schneller und erzielt einen höheren Preis. Jeder zweite Immobilienverkäufer erwägt deshalb, die energetische Ausstattung seines Wohneigentums zu verbessern, so eine Umfrage im Auftrag von Deutsche Bank Immobilien. Lohnt sich diese Investition wirklich?

Moderne Heizung, gute Dämmung, nachhaltige Energieversorgung: Der Wert einer Immobilie wird immer stärker von ihrem energetischen Zustand beeinflusst. Dieser reduziert die laufenden Energiekosten und macht das Gebäude fit für die Zukunft. „Entspricht ein Gebäude beim Eigentümerwechsel nicht den energetischen Standards laut Gebäudeenergiegesetz, muss spätestens zwei Jahre nach Erwerb nachgerüstet werden. Diese Sanierungskosten mindern den Verkaufspreis“, erklärt Florian Schüler, Sprecher der Geschäftsführung von Deutsche Bank Im­mo­bilien. 67 Prozent der Deutschen, die den Verkauf von Wohneigentum planen, ist bewusst, dass unsanierte Immobilien im vergangenen Jahr an Wert verloren haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuell von Deutsche Bank Immobilien beauftragte YouGov-Umfrage. Jeder zweite potenzielle Immobilienverkäufer (50 Prozent) trägt dem Rechnung und erwägt, in die energetische Ausstattung seiner Immobilie zu investieren, um die Verkaufschancen zu steigern oder einen höheren Preis zu erzielen. Für rund jeden vierten (26 Prozent) kommt laut Umfrage eine energetische Modernisierung vor dem Verkauf aber nicht infrage.

Doch wann ist es wirtschaftlich sinnvoll, in ein Verkaufsobjekt zu investieren? „Die Investition in die energetische Ausstattung einer Immobilie kann sich für den Verkäufer oder die Verkäuferin durchaus auszahlen, muss aber im Einzelfall geprüft werden und ist abhängig vom Zustand des Gebäudes und der Nachfrage in der Region“, meint Florian Schüler. Ein Makler kann eine erste, unverbindliche Einschätzung geben, ob Modernisierungsmaßnahmen die Vermarktungschancen verbessern könnten. Sind die Vermarktungsaussichten nach einer Sanierung erfolgsversprechender, ist die Beratung durch einen qualifizierten Energieberater unverzichtbar. Dieser analysiert vor Ort den energetischen Zustand des Hauses und begutachtet zum Beispiel Heizanlage, Dach, Fenster, Kellerdecke und Außenwände. Auf dieser Grundlage wird unter Berücksichtigung der Wünsche des Verkäufers ein Sanierungsfahrplan inklusive Kosten erstellt. Übrigens beteiligt sich der Staat an den Kosten für eine Energieberatung mit 80 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars, maximal aber mit 1.300 Euro bei Ein- oder Zweifamilienhäusern. Abschließend schätzt der Makler den Einfluss einer vorherigen Modernisierung auf Kaufpreis und Vermarktungszeitraum ein. „So kann er dem Verkäufer oder der Verkäuferin die Entscheidung für oder gegen die Investition in eine Modernisierung erleichtern“, sagt der Deutsche Bank Immobilien Experte. (fw)