MFS: Weniger Rendite an den Rentenmärkten

07.02.2013

Für das neue Jahr erwarten wir ein eher moderates Weltwirtschaftswachstum, geringe Inflation, niedrige Zinsen und eine expansive Geldpolitik - aber auch latente Unsicherheit. Nach vier Jahren hoher Gewinne an den Rentenmärkten ergeben sich aus dem unklaren Makroumfeld drei Herausforderungen für Anleiheinvestoren, so Robert Hall, Institutional Fixed-Income Portfolio Manager.

(fw/ah) "Die wichtigste Ertragsquelle waren im Jahr 2012 Kursgewinne aufgrund engerer Spreads. In diesem Jahr sehen wir hier sehr viel weniger Potenzial, weil die Notenbanken ihre Geldpolitik angesichts des wieder höheren Weltwirtschaftswachstums wohl nicht noch einmal so stark lockern werden. Die entscheidende Ertragskomponente wird deshalb die laufende Rendite sein. Die Gesamterträge von Credits werden im unteren bis mittleren einstelligen Bereich liegen. Bei amerikanischen Staatsanleihen sind sogar Verluste denkbar. So lange die Investoren mit schwachem Wachstum, einer geringen Inflation und anhaltend niedrigen Leitzinsen rechnen, werden sie jedoch weiter Anleihen kaufen. Auch das niedrige Nettoemissionsvolumen dürfte zu fallenden Kursen führen. Das Angebot bleibt knapp und viele Anleger haben keine Alternative. In den meisten Segmenten des Credit-Marktes sind die Spreads im Vergangenheitsvergleich noch immer recht weit. Das könnte durchaus für einen weiteren maßvollen Rückgang sprechen. Andererseits dürften die abnehmenden gesamtwirtschaftlichen Extremrisiken zu einem Rückzug in die als sichere Häfen geltenden US-Staatsanleihen führen, so dass die Treasury-Renditen steigen. Allerdings wird die anhaltend expansive Geldpolitik den Renditeanstieg wahrscheinlich begrenzen.

Die negativen Realrenditen - Stichwort Finanzrepression - und die künstlich niedrigen US-Staatsanleiherenditen haben den Zusammenhang zwischen Zins und Risiko stark aufgeweicht. Zwar sind die Spreads vieler Marktsegmente immer noch angemessen. Doch wegen des niedrigen Zinsniveaus sind die Gesamtrenditen so niedrig wie selten - nominal wie auch real betrachtet."

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