Palatir muss liefern
04.08.2025

Palantir hat in diesem Jahr eine beeindruckende Rally hingelegt – die Aktie ist um über 100 % gestiegen, angetrieben von KI-Optimismus und starker Nachfrage aus dem Regierungssektor. Doch angesichts der hohen Bewertung könnte jede Enttäuschung bei den Zahlen oder dem Ausblick zu deutlichen Kursverlusten führen.
Besonders im Geschäft mit US-Frimenkunden gewinnt die KI-Plattform des Unternehmens zunehmend an Zugkraft. Dennoch bleibt der Schritt von Pilotprojekten zu großflächigen, wiederkehrenden Umsätzen in diesem Segment bislang eher ein Versprechen als ein Beweis.
Das stabile Geschäftsentwicklung mit Regierungen hingegen bleibt eine verlässliche Stütze. Allerdings sind die jüngsten Schlagzeilen über einen angeblichen „10-Milliarden-Dollar“-Deal mit dem US-Militär irreführend – dabei handelt es sich nicht um neue Mittel, sondern um die Bündelung bestehender Verträge. Das vereinfacht zwar die Beschaffung, garantiert aber weder künftige Ausgaben noch Umsatzwachstum.
Gleichzeitig nimmt der Wettbewerb deutlich zu. Große Anbieter wie OpenAI, Google und Anthropic sichern sich ebenfalls KI-bezogene Aufträge im Verteidigungsbereich, während Rivalen wie Snowflake und Databricks ebenfalls aggressiv expandieren. Palantirs Premium-Preismodell könnte dabei zum Nachteil werden, da Unternehmen zunehmend günstigere oder flexiblere Alternativen suchen.
Entscheidend ist nun, ob Palantir nachhaltiges Umsatzwachstum, Margenverbesserungen und konkrete Anzeichen für die verstärkte Monetarisierung seiner KI-Angebote liefern kann. Angesichts der hohen Bewertung könnte jede Enttäuschung bei den Zahlen oder dem Ausblick zu deutlichen Kursverlusten führen. Palantir muss dieses Quartal liefern.
Marktkommentar von Lale Akoner, Global Market Analystin bei eToro.

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