Preis für die beste technische Makleranbindung

25.11.2014

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Die deutsche-versicherungsboerse.de hat im Rahmen ihres dvb-Makler-Audits 2014 die technischen Anbindungen der Versicherer an die Versicherungsmakler untersucht und AXA für die beste Unterstützung ausgezeichnet. Den zweiten Platz belegte der Vorjahressieger Volkswohl Bund, gefolgt von der Haftpflichtkasse Darmstadt.

(fw/hwt) Neben den Versicherern befragte die dvb gleichzeitig die Makler. Von den Versicherern wollte sie wissen, wie weit sie mit der Realisierung der BiPRO-Normen gekommen sind, und von den Maklern wollte sie erfahren, wie zufrieden sie mit der technischen Anbindung und ihren Makler-Verwaltungsprogrammen (MVP) sind. Als Zusatz-Frageblock befragte sie die Makler zum Thema „gut beraten". „Es ist viel geschehen", meint Friedel Rohde, Geschäftsführer der deutschenversicherungsboerse.de. „Die Versicherer haben viel in die technische Anbindung investiert, insbesondere bei der 430er-Norm, dem Übermittlungs-Service", ergänzt Rohde. Insgesamt haben 15 Versicherungsunternehmen an der Umfrage teilgenommen, darunter die wichtigen Maklerversicherer. In welchem Umfang bereits Normen umgesetzt werden, wird in der Studie anonymisiert angezeigt. Eine von der dvb einberufene Jury, die mit erfahrenen IT-Fachleuten und Versicherungsmaklern besetzt ist, krönte die AXA als Sieger, die 79 % der möglichen Punkte erhielt. Mit größerem Abstand folgt der Volkswohl Bund mit 54 Prozent. Den dritten Platz belegt die Haftpflichtkasse Darmstatt mit 50 Prozent. „In diesem Jahr fällt auf, dass die weiteren Verfolger sehr eng beieinander liegen. Der Vorsprung der AXA resultiert letztlich aus den im letzten Jahr diversen umgesetzten MVP-Anbindungen, die von der Jury hoch bewertet wurden. Andere Versicherer sind noch nicht so weit", kommentiert Rohde das Ergebnis. „Im nächsten Jahr ist zu erwarten, dass sich das Bewerberfeld neu sortieren wird", ist sich Friedel Rohde sicher.

Parallel zur Befragung der Versicherer wurden rund 10.500 Versicherungsmakler zum Thema angeschrieben, um ihre Sichtweise einfließen zu lassen. Etwa 670 Makler beantworteten die Fragen. Bei der Award-Vergabe gingen die Ergebnisse derMakler-Extranetbewertung mit 15 % in die Gewichtung des Awards ein. Zusätzlich wurde ein Teil der Antworten der Versicherer auf Grundlage der Maklerbefragung bepunktet. „Die Antworten der Makler zeigen nach wie vor, dass sie mit der technischen Umsetzung immer noch nicht zufrieden sind", sagte Rohde dazu. Insbesondere die noch nicht ausreichende direkte Anbindung an das MVP sei ein Thema. Im Bereich der Extranets fühlen sich die Makler von der VHV am besten unterstützt, gefolgt von der Haftpflichtkasse Darmstadt. Damit die Versicherungsunternehmen die Umsetzungen der BiPRO-Normen bezüglich der Maklerbedürfnisse priorisieren können, wurden die Makler befragt, welche Geschäftsvorfälle für sie am wichtigsten sind. Dazu kommentierte Friedel Rohde: „Auf den ersten Blick wird deutlich, dass, von wenigen Ausnahmen abgesehen, prinzipiell alle Geschäftsvorfälle für die Makler wichtig sind." Auf Platz eins der Wünsche stand der Geschäftsvorfall „Zugriff und Verarbeitung auf Schriftwechsel zwischen VU und Kunden", bei dem über 90 % der Makler meinten, er sei sehr wichtig oder wichtig. Viele Makler suchen ungern die Extranets der Versicherer auf, da die Zugangshürden zu hoch sind. Daher fragte die dvb, welche Geschäftsvorfälle die Makler lieber im Extranet oder lieber im MVP abwickeln wollen. Beispielsweise wollen über 80 % der Makler den Zugriff und Übertragung von Versicherungsscheinen im MVP, nur 18 % votierten für das Extranet.

Sollen die Versicherer zunächst den TAA-Prozess oder lieber die Prozesse zur Verwaltung der Bestandsdaten realisieren? Friedel Rohde beantwortet die Frage: „Interessant ist, dass fast die Hälfte der befragten Makler eine Unterstützung bei den TAA-Prozessen und bei der Bestandsdatenverwaltung für gleichwichtig halten. Die Mehrzahl wünscht aber eine Realisierung des Bestandsprozesses." Die nur teilweise vorhandene einheitliche Authentifizierung (SSO) ist nach wie vor das große Sorgenkind der Makler. Easy Login konnte seine Spitzenstellung im Markt mit rund 45 % ausbauen. Glücklich sind die Makler dennoch nicht, da sie dort weitere wichtige Maklerversicherer vermissen. Auf welche MVP sollen die Versicherer bei der direkten Anbindung setzen? „Die Auswertung ist interessant", meint Friedel Rohde. „Wir haben die Makler sowohl gefragt, welches MVP sie nutzen, als auch die Frage nach der Anzahl der vorhandenen Lizenzen gestellt. Bei der einfachen Frage nach dem genutzten MVP liegt wie im Vorjahr AMS von ASSFINET mit annähernd 30 % vor VIAS von Lutronik mit knapp 14 % in der Rangfolge. Bei der Statistik der genutzten Lizenzen liegen beide hingegen gleichauf bei 27 %." Rohde ist der Meinung, dass sich in den nächsten Jahren vermutlich nur noch wenige MVP-Hersteller behaupten können, denn die technischen Anforderungen bei der direkten Anbindung an die Versicherer werden immer herausfordernder oder seien kostenintensiv. Bei der Zufriedenheit der Makler mit ihren MVP liegt das Pool-eigene MVP von blau direkt (Ameise) vor aB-Agenta von artBase! Software. Nur knapp 60 % der Makler wissen überhaupt, dass ihr MVP BiPRO unterstützt. „Hier ist bezüglich der Aufklärung der Makler noch viel Luft nach oben", meint Rohde. Wie in den Vorjahren wurden die Makler gefragt, welche mobilen Geräte sie einsetzen, welche Versicherer-Apps sie am besten finden und welche Geschäftsvorfälle über eine App abgewickelt werden sollten.

Den Award für die beste App erhielt die Nürnberger Versicherung. Auf dem zweiten Platz liegt die Dialog, gefolgt von der VHV. Den Award für die beste Darstellung der Webseite auf mobilen Geräten räumte ebenfalls die Nürnberger ab. In dieser Rubrik liegt sie sehr knapp vor der VHV. Abschließend befragte die dvb die Makler zum Thema „gut beraten". Bei der Frage, auf welchen Wegen sie welche Themen lernen wollen, liegt beispielsweise der Wunsch nach Webinaren bei Produktschulungen (über 60 %) und Technikthemen (knapp 70 %) weit vor den Präsenzseminaren (etwa 10 %). Der Beratungsprozess ist im Zusammenhang mit der Dokumentierung momentan in aller Munde. „Eine gute Dokumentation ergibt sich automatisch, wenn vorher eine vernünftige strukturierte Beratung durchgeführt wurde", meint Rohde, der dieses wissen muss, da er gleichzeitig Projektkoordinator der Brancheninitiative „Arbeitskreis Beratungsprozesse" ist. „Die Dokumentation ergibt sich dann fast von selbst", stellt er fest. Daher fragte die dvb die Makler, ob sie im Zusammenhang mit „gut beraten" Interesse an Schulungen zu einem strukturierten Beratungsprozess haben. Über 70% bejahten dieses. Als Grund gaben 83 % der Makler an, sie würden damit eine höhere Qualität bei der Beratung anstreben und 63 % meinten, sie erwarten dadurch mehr Geschäft. „Über das Ergebnis freue ich mich, denn viele haben offensichtlich die Vorteile erkannt", freut sich Rohde. Folgerichtig nannten dann auch die Makler den „Arbeitskreis Beratungsprozesse" bei der Frage nach den Institutionen, die sie für zukünftige Ausbildungen in Anspruch nehmen wollen, an erster Stelle. Auf dem zweiten Platz folgt der Maklerverband VDVM. Nach wie vor sind bei den Maklern die Versicherungsunternehmen die am häufigsten genutzten Bildungsträger. Die am meisten gebuchten Versicherer sind die Allianz, gefolgt von der VHV und dem Volkswohl Bund. Die rund 130-Seiten umfassende Studie kann auf der Webseite der dvb zu einem Update-Preis von 890 Euro, zuzüglich Umsatzsteuer (Normalpreis 1.190 Euro + USt) gekauft werden.

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