Schroders: Schwellenländer gut gerüstet
07.02.2013

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Allan Conway, Leiter Aktien Schwellenländer bei Schroders, wagt einen Ausblick auf das Gesamtjahr. Die finanzielle Situation der Emerging Markets sei nach wie vor solide, so seine Schlussfolgerung.
(fw/ah) "Die Schwellenmärkte dürften 2012 anfällig für makroökonomische Einflüsse sein. Aus der Eurozone droht die größte Gefahr, da die Politik bisher keine Lösungen zur Rettung des Euro-Projekts gefunden hat. Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten in den Schwellenländern sind allerdings weiterhin solide, und die Bewertungen preisen bereits zahlreiche schlechte Nachrichten ein. Vor allem bleibt die strukturelle Grundlage der Schwellenmärkte stabil. Selbst wenn die Eurozone auseinanderbrechen sollte, wäre die damit verbundene Schwächung der Schwellenmärkte aus unserer Sicht eine gute Einstiegsgelegenheit für langfristig orientierte Anleger. Die Finanzen der Schwellenländer - die der Staaten als auch der Privathaushalte und der Unternehmen - sind nach wie vor äußerst solide; die Devisenreserven sind hoch, und die Verschuldung der Banken ist gering. Wie die Abbildung unten zeigt, ist die Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP relativ niedrig, und die Haushaltsbilanzen sind solide. Über kurze Zeiträume können Märkte allerdings sehr eng korreliert sein, vor allem in finanziell kritischen Phasen. Dies dürfte angesichts der Unsicherheit in den Industrieländern auch für die nächste Zeit gelten. Anstatt jedoch zu versuchen, die nächsten politischen Schachzüge in Europa oder den USA vorherzusagen, konzentrieren wir uns lieber auf die Realität in den Schwellenländern. Konkret betrachten wir dabei neben den aktuellen Bewertungen, wie empfindlich die Gewinne der Schwellenmarkt-Unternehmen auf die Wachstumsaussichten reagieren. Zunächst zu den Bewertungen: Schwellenmarktaktien sind in jeder Hinsicht günstig. Wie die folgenden Grafiken zeigen, notieren die Schwellenmärkte im historischen Vergleich und gegenüber den Industrieländern auf sehr attraktiven Niveaus. Gemessen am KGV auf Basis der Gewinne der kommenden zwölf Monate, dem Kurs-Buchwert-Verhältnis und der Marktkapitalisierung im Verhältnis zum BIP."