Wo Banken und Versicherungen KI-Agenten einsetzen
13.11.2025

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Finanzinstitute verlagern wichtige kundenbezogene Prozesse aktiv auf KI-Agenten, was eine rasante Veränderung in der Art und Weise bedeutet, wie Kunden mit Banken und Versicherungen interagieren. Laut dem World Cloud Report in Financial Services 2026 des Capgemini Research Institute gehören zu den wichtigsten Prozessen, für die Banken cloud-native KI-Agenten in großem Umfang einsetzen, Kundenservice (75 Prozent), Betrugserkennung (64 Prozent), Kreditbearbeitung (61 Prozent) und Kunden-Onboarding (59 Prozent).
Bei den Versicherern zeigt sich ein ähnliches Muster: Auch hier steht der Kundenservice an erster Stelle (70 Prozent), gefolgt von der Risikoprüfung (68 Prozent), der Schadenbearbeitung (65 Prozent) und der Kundengewinnung (59 Prozent) – insgesamt wird damit das Konzept neu definiert, was es bedeutet, Kunde eines Finanzdienstleisters zu sein.
Aktuelle Daten des Capgemini Research Institute zeigen, dass KI-Agenten bis 2028 einen wirtschaftlichen Mehrwert von bis zu 450 Milliarden US-Dollar erzielen könnten, was auf die Chancen hinweist, die sich für die Finanzdienstleistungsbranche bieten. Um diese Chance zu nutzen, geben 33 Prozent der Banken an, dass sie eigene KI-Agenten intern entwickeln, während 48 Prozent der Finanzinstitute neue Stellen für Mitarbeiter schaffen, die die Agenten beaufsichtigen.
Da KI-Agenten in der Lage sind, komplexe Arbeitsabläufe autonom zu verwalten, geht die Rolle der Cloud über die eines reinen Infrastruktur- oder Speicheranbieters hinaus. Fast zwei Drittel der Führungskräfte (61 Prozent) betrachten cloudbasierte Orchestrierung mittlerweile als entscheidend für ihre KI-Strategie und verwandeln Cloud-Plattformen in Innovationsmotoren, mit denen Technologien schnell und in großem Umfang operationalisiert werden können.
Die Einführung von KI-Agenten steht vor einem rasanten Wachstum, da sich 80 Prozent der Finanzdienstleistungsunternehmen in der Konzeptions- oder Pilotphase der Einführung befinden. Es gibt jedoch noch erhebliches Potenzial, da erst 10 Prozent der befragten Unternehmen KI-Agenten in großem Umfang implementiert haben.
Laut dem Bericht identifizieren Führungskräfte aus dem Bank- und Versicherungswesen die Kundengewinnung und „Know-Your-Customer“ (KYC), die Bearbeitung von Krediten und Schadensfällen sowie das Underwriting als die ineffizientesten Geschäftsfunktionen in der gesamten Branche. Die Unternehmen sind optimistisch, dass agentenbasierte KI diese seit langem bestehenden Herausforderungen bewältigen kann. Als wesentliche Vorteile werden dabei die Entscheidungsfindung in Echtzeit (96 Prozent), eine verbesserte Genauigkeit (91 Prozent) und schnellere Durchlaufzeiten (89 Prozent) genannt. (mho)

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