Auf den Hund gekommen

05.03.2015

Menschen zu bewegen ist ein der Gesundheit dienendes Ziel. Ein Begleiter für gesunde und erkrankte Menschen können hier Tiere sein. Die Klugheit und Liebe der Tiere kann sehr viel Positives bewegen.

2015-03-06 (fw/db) Die Experten der ARAG SE melden dass in Deutschland Sozialarbeiter, Therapeuten aber auch Lehrer zunehmend auf die Interaktion mit Tieren setzen. Dabei stehen vor allem Hunde, Katzen und Pferde im Vordergrund. Die Frage, die sich dabei stellt: Können Tiere wirklich den Gesundheitszustand oder das Wohlbefinden verbessern? Während die tiergestützte Therapie in den Vereinigten Staaten von Amerika bereits ein eigenes Forschungsgebiet darstellt (Human Animal Interaction - HAI), hängt die Forschung und Therapie hierzulande hinterher und muss um Akzeptanz kämpfen.

Der Hund als Begleiter und Therapeut

Ob es die sehr feine Nase ist oder ein besonderes Gespür für sein Gegenüber – der Hund ist das perfekte Therapietier, das den medizinischen Bereich immer mehr erobert. Der sensible Vierbeiner kommt durch seine beruhigende Wirkung bereits seit Jahren bei der Arbeit mit Demenzkranken oder in der Kinderpsychiatrie zum Einsatz. Der Umgang mit dem Tier kann hier Stress und Angst mindern. Die Zusammenarbeit mit Hunden und depressiven Menschen ist äußerst erfolgreich. Nach Auskunft der ARAG Experten nutzen zunehmend auch Mediziner die feine Nase des Hundes: So kann ein geschulter Hund Tumore erschnüffeln, Epileptiker vor Krampfanfällen oder Diabetes-Patienten vor Unterzuckerung warnen. Erst langsam entdecken die Forscher die medizinischen Fähigkeiten von Hunden. Allerdings kann nur mit fundierten Forschungsergebnissen die Kostenübernahme durch die Krankenkassen erreicht werden. Und bis zum „Hund von der AOK“ ist der Weg in Deutschland noch sehr lang.

Hippotherapie und heilpädagogisches Reiten

Auch hier steht die Forschung im Land noch am Anfang. So gibt es in Deutschland bislang keine Universität, die sich mit dem reittherapeutischen Ansatz beschäftigt. Die Folge: Reittherapie bleibt eine Kann-Leistung der Krankenkassen.

Nach Auskunft der ARAG Experten werden bei der Arbeit mit Pferden grundsätzlich zwei Arten unterschieden: Die Hippotherapie ist eine Art Krankengymnastik auf dem Pferd, die das Bewegungsmuster des Pferdes nutzt. Allerdings schränken die ARAG Experten ein, dass gesetzliche Krankenkassen diese Behandlungen nicht mehr bezahlen dürfen, da die Hippotherapie kein verordnungsfähiges Heilmittel ist und der therapeutische Nutzen nicht ausreichend wissenschaftlich erwiesen ist. Eine weitere Therapieart ist das heilpädagogische Reiten, beispielsweise für Menschen mit Sinnes- oder Wahrnehmungsstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten. Durch den Körperkontakt zu den speziell ausgebildeten Therapiepferden sollen Patienten lernen, sich selbst und ihre Bedürfnisse besser wahrzunehmen. Diese Kosten können nur in Sonderfällen von der Krankenkasse übernommen werden. Mit einem entsprechenden Pflegegutachten kann auch die Pflegekasse in manchen Fällen die Kosten für eine Reittherapie abrechnen.

Im Wasser: Delfintherapie

Die wohl bekannteste tiergestützte Therapieform, die vor allem aus den USA bekannt ist, ist die Delfintherapie.

Diese intelligenten Säuger werden vor allem bei behinderten oder verhaltensauffälligen Kindern eingesetzt. Durch den Kontakt zum Tier sollen sich bei den kleinen Patienten die Konzentrations- und Kontaktfähigkeit verbessern. Die vermuteten Auswirkungen sind allerdings bislang nicht zweifelsfrei nachgewiesen. Da zudem die Kosten der Delphin-Therapie enorm hoch sind, werden sie nicht von der Krankenkasse übernommen.

Fazit: Ein Tier sorgt vor allem auch für mehr Bewegung der Menschen. Der Bewegungsmangel bei älteren Menschen kann so optimal verändert werden. Was hier nicht vergessen werden sollte ist der Versicherungsschutz für Mensch und Tier. Für die Risiken Unfälle und Krankheit gibt es geeignete Policen.

Dietmar Braun