Bank Sarasin: Währungsrisiken gekonnt meistern
07.02.2013

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Der durch die Große Rezession und die europäische Schuldenkrise ausgelöste Ansturm auf den Schweizer Franken führte in jüngster Vergangenheit zu einer Aufwertung dieses „sicheren“ Hafens. Viele Anleger erlitten schmerzhafte Verluste. Währungsrisiken können im Rahmen eines so genannten Währungsoverlays gesteuert werden, betont Ursina Kubli, Ökonomin bei der Bank Sarasin & Cie AG.
(fw/ah) "Der Name Overlay kommt daher, dass die Positionierung ungedeckt über Derivate erfolgt und kein Kapital gebunden wird. Häufige Instrumente sind Devisenforwards, welche außerbörslich gehandelt werden oder Devisenfutures, welche als standardisierte Kontraktspezifikationen an den internationalen Terminbörsen gehandelt werden. Bei einem Währungsoverlay werden die Währungsrisiken eines Portfolios, welches aus den üblichen Anlageklassen Aktien, Anleihen, Rohstoffe etc. besteht, auf Gesamtportfolioebene adressiert. Hierzu werden die Währungsrisiken aller Portfoliowerte addiert. Anschließend gibt es zwei unterschiedliche Ansätze zum Management der aggregierten Währungsrisiken: ein aktives oder ein passives Overlay. Bei einem aktiven Overlay werden bewusst Long- bzw. Short Positionen einzelner Währungen eingenommen, um Alpha zu generieren. Da bedeutende Akteure an den Devisenmärkten wie die Zentralbanken keine profitorientierten Ziele verfolgen, entstehen Opportunitäten, welche mit geeigneten Strategien wahrgenommen werden können. Ob Alpha generiert werden kann, liegt jedoch in den Händen des Overlay Managers. Ein aktives Overlay ist damit mit dem Risiko verbunden, dass die gewählten Strategien nicht aufgehen und Verluste entstehen. Je defensiver ein Portfolio aufgestellt werden soll, desto mehr drängt sich ein passives Overlay auf.
Bei einem passiven Overlay werden Fremdwährungen systematisch abgesichert. Eine Absicherung hat jedoch auch ihren Preis. Die Absicherungskosten entsprechen der Differenz von Fremd- und Heimwährungszins. Bei der Frage nach der optimalen Absicherung müssen die Kosten dem jeweiligen Nutzen gegenüberstellt werden. Historische Berechnungen zeigen, dass sich bei Anleihen eine konsequente Absicherung lohnt. Währungsverluste konnten verhindert werden, während die Wertschwankungen in einem Portfolio mit einer Absicherung massiv gesenkt wurden. Bei Aktien hat sich eine Absicherung bei Aktien hingegen kaum positiv auf das Verhältnis von Ertrag und Risiko ausgewirkt. Bei Aktien lohnt sich der Absicherungsaufwand im Gegensatz zu Anleihen hingegen nicht."

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