Es regnet wieder – gottlob!

18.08.2021

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Mit der Pandemie wurde der Rotstift bei den Dividenden angesetzt. Doch mit der allmählichen Erstarkung der Wirtschaft kehrt die Freude bei Aktionären und Unternehmen zurück. Die Hochs beim deutschen Aktienindex begeistern viele Investoren. Denn diese profitieren wiederum von ordentlichen Ausschüttungen. Dividenden liefern auskömmliche Einkommensströme. Damit können Sie im Gespräch punkten.

„US-Banken im Dividendenrausch“. So machte das Manager Magazin Ende Juni eine Meldung auf. Analysten gehen sogar davon aus, dass sich in den kommenden vier Quartalen die Summe der Ausschüttungen führender US-Finanzinstitute jenseits der 100 Mrd. US-Dollar bewegen könnte. Astronomische Summen. Auch hierzulande und europaweit überwinden die Konzerne peu à peu die Rezession bzw. den Abschwung des vergangenen Jahres. Dividenden, seit sehr langem schon so etwas wie der neue Zins, sind ein Pfund. Damit fällt die Argumentation für Sie als Berater im Gespräch einfacher. Es ist der psychologische Aspekt der „Gutschrift“. Denn vermeintlich Sicheres, wenigstens für den Moment, lässt sich eben gut verkaufen. Da die Deutschen erwiesenermaßen eher risikoavers sind und den Gang an den Kapitalmarkt oft scheuen, ist der wiederkehrende Ertrag neben dem ausgeprägten Sicherheitsgedanken ein wichtiges Kriterium bei einer Investition. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld forciert entsprechend die Nachfrage nach Dividendenfonds. Doch ist das alles so einfach? Welche wesentlichen Aspekte entscheiden letztlich über die „richtige“ Dividendenstrategie? Ist es ausschließlich die Höhe der Ausschüttung? Erträge müssen natürlich auf ihre Nachhaltigkeit untersucht werden, denn nur in diesem Fall ist dieses Argument dauerhaft stimmig und überzeugend. Willkommen in der breit aufgestellten Welt der Dividendenzahler.

Dividendenhöhe ist nicht alles

„2020 zeigte, wie wichtig die Diversifizierung für Dividendenanleger ist, sowohl geografisch als auch nach Sektoren. Ein globaler, diversifizierter, aktiver Investmentansatz war im Jahr 2020 unumgänglich, um die Bereiche zu vermeiden, die am stärksten von Dividendenaussetzungen und -kürzungen betroffen waren“, bemerkt Jane Shoemake, Client Portfolio Manager im Global Equity Income Team bei Janus Henderson Investors. Mit Blick nach vorne kommentiert Rolf Kieckebusch, Vorstand KIRIX Vermögensverwaltung AG, dass das aktuelle Marktumfeld für ausschüttungsaffine Anleger eine besondere Herausforderung darstelle und spielt in diesem Zusammenhang auf die spendierfreudigen Notenbanken, hoch verschuldeten öffentlichen Haushalte und tolerierten inflationären Tendenzen ab. „Ein breit diversifiziertes, sinnvoll strukturiertes Dividendenportfolio mit qualitativ hochwertigen und krisenfesten Einzeltiteln kann bei entsprechender Risikoneigung Kompensation leisten und einem möglichen Kaufkraftverlust entgegenwirken“, so der Experte. Aktionäre dürfen, so diverse Marktmeinungen, rund 5 % mehr Dividenden als im Vorjahr erwarten. Fest steht, dass Sie generell gut beraten sind, neben der Ausschüttungshöhe auch andere Parameter in die Betrachtung mit einzubeziehen. So etwa die Dividendenrendite – also die Höhe der Gewinnausschüttungen in Relation zum Aktienkurs. Denn im Vergleich mit anderen Aktien weisen Dividendentitel im Schnitt eine geringere Volatilität auf. Die durchschnittlichen Dividendenrenditen der internationalen Indizes bewegen sich aktuell zwischen 2 % und 3,5 %. Das ist verglichen mit der Vergangenheit kein besonders hohes Niveau, aber in Anbetracht der Alternativen, wie festverzinsliche Papiere, ist das immer noch sehr ordentlich.

Warum das laufende Jahr für Dividendeninvestoren ein gutes ist, lesen Sie auf Seite 2