First State: Indien in schwerem Fahrwasser

07.02.2013

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Indische Aktien sind von den globalen Rahmenbedingungen im dritten Quartal 2011 nicht verschont geblieben. Auch die indische Rupie verlor gegenüber dem US-Dollar stark an Wert. Dieser Wertverlust setzt zahlreiche indische Unternehmen, die im Ausland aufgenommenes Fremdkapital zurückzahlen müssen, unter Druck. Darauf verweist Sashi Reddy, Co-Manager des First State Indian Subcontinent Fund in einem aktuellen Marktkommentar.

(fw/ah) Die US-Dollar-Reserven Indiens sind seit drei Jahren nicht mehr gewachsen und könnte ein Hinweis darauf sein, dass das Land derzeit möglicherweise über seine Verhältnisse lebt. Die Inflationsrate bleibt mit rund 10 Prozent auf anhaltend hohem Niveau, so dass die Reserve Bank of India die Zinssätze nun schon zum zwölften Mal in zwei Jahren erhöhte. Obwohl die Zinssätze kräftig angehoben wurden, ist die Regierung nicht in der Lage, politische Reformen in Angriff zu nehmen. Dies ist das Ergebnis einer politischen Pattsituation, die durch die zahlreichen Skandale entstanden ist, mit der die amtierende Regierung konfrontiert war. Unserer Meinung nach ist es kein Zufall, dass in Zeiten der hohen Inflation und des rückläufigen Wachstums gegen die zunehmende Korruption protestiert wird.

Ein beträchtliches langfristiges Risiko stellt Indiens Beziehung zu China dar - insbesondere in Bezug auf den Grenzverkehr. Die knappen Wasservorkommen sorgen vermehrt für Spannungen, da beide Länder einen höheren Wasserverbrauch haben. Obwohl auch die Beziehung Indiens zu Pakistan weiterhin heikel ist, erachten wir die Beziehung zu China langfristig als das größere Problem. Anleger finden aber nach wie vor attraktive Anlagemöglichkeiten bei Unternehmen, deren Erträge und Cashflows auf mittlere bis längere Sicht leicht vorhersagbar sind. Aufgrund der undurchsichtigen politischen Situation sind wir in Bezug auf Unternehmen, die von der Regierung beeinflusst werden, skeptisch. Zu den in unserem Portfolio geführten Unternehmen mit derartigen Risiken zählen Bharti, Idea Cellular und Tata Power. Insbesondere Tata Power hat kürzlich unter den Auswirkungen der unvorhersehbaren Bestimmungen in Indonesien gelitten. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass diese Unternehmen von guten Geschäftsleitungen geführt werden und auf lange Sicht eine Wertsteigerung erzielen dürften.

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