Frauen in der Fintech-Branche: Ein Plädoyer für mehr Vielfalt

08.03.2023

Meri Williams, CTO beim Fintech Pleo / Foto: © Pleo

Verbesserungsbedarf herrscht in der Unternehmenskultur

Die Unternehmenskultur auf mehr Inklusion und Gleichberechtigung auszurichten ist der erste Schritt, um eine höhere Geschlechterdiversität einzuführen. Dazu gilt es, in der Unternehmensstrategie integrierte Ziele zu bestimmen. Die folgenden Schritte helfen dabei:

  • Inklusive Sprache einführen: Die Verwendung einer integrativen Sprache zieht alle Mitarbeitende mit ein und verhindert das Gefühl, sich (aktiv oder passiv) ausgeschlossen zu fühlen. Wichtig ist hier, nicht nur Personen, die sich als männlich oder weiblich identifizieren, sondern auch inter*, trans* und nicht-binäre Menschen durch eine inklusive Sprache respektvoll anzusprechen.
  • Coachings durchführen: Durch spezifische Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen, werden Maßnahmen umgesetzt, um Diskriminierung aktiv zu vermindern. Dazu gehören ein erweitertes Leitbild, eine klarer Umgang mit Widerständen oder Anfeindungen in Teams sowie geschlechtsneutrale Einrichtungen und Prozesse.
  • Mitarbeitende aus unterrepräsentierten Gruppen unterstützen: Employee Resource Groups (ERGs) werden von und für Mitarbeiter:innen auf freiwilliger Basis organisiert. Sie fördern eine integrative Arbeitsatmosphäre, die im Einklang mit den Werten des Unternehmens steht. Auch Diversity Officers helfen dabei, im Unternehmen mehr Vielfalt zu etablieren.
  • Equal-Pay: Letztendlich geht es um Fairness. Faire Beförderung, Sichtbarkeit und Finanzierung sind daher ein Must-have. Möglichkeiten, um die Vergütung transparent und fair zu gestalten, ist eine entwicklungs- oder leistungsbasierte Vergütung.
  • Repräsentation im Fokus – Was wir nicht sehen, können wir auch nicht sein: Weibliche Vorbilder machen einen entscheidenden Unterschied aus. Ob Gründerinnen, Vorstandsmitglieder oder Führungskräfte – Unternehmen müssen aktiv darauf achten, dass sie ihre weiblichen und diversen Talente genauso fördern wie ihre männlichen.

Flexibilität am Arbeitsplatz – passt sich den unterschiedlichen Bedürfnissen an

Heterogene Teams haben unterschiedliche Bedürfnisse, hinsichtlich wann, wie und wo sie arbeiten wollen.

Mit der Einführung von flexiblen Arbeitszeitmodellen und der Option für Remote Work erleichtern Unternehmen ihren Mitarbeitenden die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Außerdem sollte die Bereitstellung alternativer Möglichkeiten für Arbeitnehmende mit einer Behinderung ermöglicht werden sowie Elternzeit und Pflegeurlaub als selbstverständlich gelten.

Geschlechtervielfalt: Eine Baustelle der gesamten Branche

Unternehmen stehen in der Verantwortung, Frauen zu zeigen, dass die Fintech-Branche ein Gebiet ist, in dem sie viel bewirken können. Es gibt viel Raum für Wachstum. Gerade weil traditionell eher Männer eine Karriere im Finanzwesen anstreben, müssen Unternehmen Frauen zeigen, dass die  Zweifel und Unsicherheiten, die sie zurückhalten, nicht real sind.

Und wer noch mehr Motivation benötigt: 95 Prozent der Befragten aus unserer Umfrage sehen die Zukunft der Finanztechnologie bereits positiv.

Diverse Teams – nicht nur in Bezug auf Geschlechterdiversität, sondern auf alle Arten von Diversität –  bringen größere Kreativität, Perspektiven und Erfahrungen mit sich. Davon profitieren nicht nur einzelne Unternehmen, sondern der gesamte Fintech-Sektor. Und auch wenn wir noch viel Arbeit vor uns haben, der International Women's Day ist ein guter Grund, sich die Relevanz ins Gedächtnis zu rufen.

Gastbeitrag von Meri Williams, CTO beim internationalen Fintech Pleo