Last für Arbeitgeber: Lohnfortzahlung bei Krankheit auf Rekordniveau
01.09.2025

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Ein historischer Höchstwert: Deutsche Unternehmen mussten 2024 rund 82 Milliarden Euro für krankheitsbedingte Lohnfortzahlungen aufbringen. Die Summe setzt sich aus 69,1 Milliarden Euro Bruttolohn und knapp 13 Milliarden Euro Sozialabgaben zusammen. Damit liegen die Kosten mehr als viermal so hoch wie die Krankenkassenausgaben für Krankengeld.
Hintergrund ist das Entgeltfortzahlungsgesetz. Wird ein Mitarbeiter krank, zahlen Arbeitgeber bis zu sechs Wochen das volle Gehalt, unabhängig von der Krankheitsursache. Erst danach springt die Krankenkasse ein. Die steigenden Aufwendungen ergeben sich nicht nur aus mehr Krankheitsfällen, sondern auch aus höheren Löhnen und zunehmender Beschäftigtenzahl.
Besonders ältere Mitarbeiter und psychische Erkrankungen sorgen für längere Ausfälle. Auch jüngere Beschäftigte fallen auffällig häufig aus. Trotz vieler Präventionsmaßnahmen, wie betrieblichem Gesundheitsmanagement und ergonomischen Maßnahmen, bleibt die finanzielle Last fast vollständig beim Arbeitgeber.
Aktuell werden verschiedene Reformansätze diskutiert, von der Abschaffung von Karenztagen über eine Begrenzung der Lohnfortzahlung im Jahr bis hin zu einer stärkeren Beteiligung der Sozialversicherungen. Entscheidend bleibt, dass Unternehmen derzeit die Kosten tragen, egal, ob die Erkrankung arbeitsbedingt ist oder nicht. Konkrete Änderungen sind bisher nicht in Sicht. (mho)

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