Unternehmen streiken für Klima

05.09.2019

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 Bislang sind die „Fridays for Future-Proteste“ ausschließlich auf Schüler beschränkt. In zwei Wochen werden auch zahlreiche Unternehmen ihre Arbeit niederlegen, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Zu den Mitiniatoren gehört die GLS Bank.

Am 20. September werden viele Büros leer und Filialen geschlossen bleiben: An diesem Tag werden zahlreiche Unternehmen sich an einem bundesweiten Klimastreik beteiligen. Bereits mehr als 900 Unternehmen haben sich auf der Kampagnen-Seite „Nicht mein Erbe“ eingetragen und zeigen Haltung: „Wir unterstützen Fridays for Future“. Zudem weisen die Unternehmen auf ihren Websites, in sozialen Medien oder in ihren Telefonansagen auf den Klimastreik hin. Die Kampagne „Nicht mein Erbe“ stellt dafür alle notwendigen Inhalte bereit. Die Kampagne „Nicht mein Erbe“ greift die Frage auf, mit der sich durch Fridays for Future immer mehr Menschen konfrontiert sehen. Was hinterlassen wir den Generationen, die nach uns kommen? Was wollen wir an die kommenden Generationen weitergeben? Die teilnehmenden Unternehmen engagieren sich für einen weitreichenden Klimaschutz, etwa eine konsequente CO2-Bepreisung. „Nicht mein Erbe“ haben die Werbeagentur GREY und die GLS Bank initiiert und mit FFF abgestimmt. Zu den Unternehmen, die an dem Klimastreik teilnehmen, gehört auch die Versicherungsgruppe die Bayrische (finanzwelt berichtete).

Die Kampagne stellt klar, dass die Politik jetzt mutige Rahmenbedingungen setzen muss. „Wenn wir jetzt nicht handeln, hinterlassen wir eine zerstörte Welt. Wir fordern verlässliche Regeln für einen wirksamen Klimaschutz“, betont GLS Bank Vorstandssprecher Thomas Jorberg. Es sei zudem wichtig, dass sich die Wirtschaft den Forderungen der Jugend anschließe. „Wir wollen uns nicht mehr als Feigenblatt für politische Untätigkeit in Sachen Klimawandel missbrauchen lassen – Klimaneutralität ist möglich“, erklärt Dr. Rüdiger Fox, Geschäftsführer des Funktionstextilien-Herstellers Sympatex Technologies GmbH. FFF-Aktivistin Luisa Neubauer begrüßt das Engagement der Wirtschaft: „Wir von Fridays For Future stoßen an Grenzen, wenn es uns nicht gelingt, die Politik unter Druck zu setzen.“ „Bis zum Jahr 2050 muss die Weltwirtschaft CO2-neutral sein. Dies ist ein existenziell notwendiges, aber sehr ambitioniertes Ziel. Allein daran gilt es sich zu orientieren, weil die existenziellen Risiken und Kosten einer weiteren Klimaerhitzung alle Transformationsrisiken und damit verbundenen disruptiven Entwicklungen in den Schatten stellen werden“, macht Thomas Jorberg deutlich, dass die Zeit drängt. (ahu)