Weichen gestellt, um ein Unicorn zu werden

20.04.2021

(v.l.n.r) Stefan Langer (CSO, Founder) und Sebastian Pötzsch (CFO, Co-Founder)

Im finanzwelt-Interview erklären Sebastian Pötzsch, CFO und Co-Founder und Stefan Langer, CSO und Founder der Bavaria Weed GmbH, warum ein Investment in medizinisches Marihuana nachhaltig ist und Bavaria Weed das nächste Unicorn wie vor kurzem BioNTech sein könnte.

finanzwelt: Lieber Herr Pötzsch, lieber Herr Langer, Ihre Anleger investieren in medizinisches Marihuana. Was hat das für Vorteile im Vergleich zu CBD, den mittlerweile schon viel etablierteren Hanf-Produkten ohne THC-Gehalt? Stefan Langer» Unserer Produkte sind Medizinprodukte, welche aus medizinischem Cannabis gewonnen werden. Die frei erhältlichen Produkte werden aus Nutzhanf gewonnen und haben keine nachweisebare medizinische Wirkung. Matrosen essen ja auch keine Hanfseile, wenn sie krank sind. Leider fehlt im freien Markt die Aufklärung an vielen Stellen: Während der Stoff CBD im Zuge des medizinischen Cannabis eine starke, therapeutische Wirkung entfaltet – für die übrigens auch eine gewisse THC-Konzentration förderlich ist, so verkaufen allerlei Life-Style-Brands quasi wirkungslose Produkte mit CBD aus Nutzhanf in extrem geringen Dosierungen. Da stellt sich doch die Frage: warum ist das Produkt frei verkäuflich? Die Antwort ist einfach: weil es keinen nachweisbaren Effekt hat… Im Gegensatz zum CBD-Lifestyle zielen wir mit unserem langfristig nachhaltigen Ansatz auf höchste Produktqualität für Patienten, denen wir einen medizinischen Mehrwert liefern möchten. Die Forschung steht noch am Anfang, wir wollen jedoch die positiven therapeutischen Effekte tiefgehend erforschen, um daraus neue Wirkstoffe für die Schmerzbehandlung zu entwickeln.

finanzwelt: In den USA und Canada ist medizinisches Marihuana ein Riesenthema für Investoren. Warum bei uns noch nicht? Sebastian Pötzsch» Das Thema ist in Canada und den USA schon weiter etabliert, da es zumindest in Großteilen legalisiert wurde, und somit nicht mehr als Betäubungsmittel einzustufen ist. Folglich ist der Cannabis-Markt in Übersee weiterentwickelt, verfügt über die risikobereiteren Investoren und eben die legale Öffnung, mit Hilfe derer auch der Recreational Markt bedient werden kann.

finanzwelt: Nun sind Sie mit Bavaria Weed nicht nur einer der ersten, sondern auch einer der größten Lieferanten für medizinisches Cannabis in Deutschland. Wie wichtig ist die Größe für ein gutes und stabiles Investment? Pötzsch» Die Größe ist für uns sehr wichtig, um Scalenerträge in der Produktion und Logistik generieren zu können. Außerdem besteht aufgrund einer gewissen Größe eine bessere Verhandlungsposition, die unter anderem zu besseren Einkaufsmöglichkeiten und damit zu günstigeren Preisen führt. Unser Anspruch ist es, Marktführer in Deutschland zu sein.

finanzwelt: Anleger, die jetzt mit dabei sind, könnten ähnlich profitieren, wie die Anleger der MIG-Fonds, die damals in BioNTech investiert hatten? Sehen Sie sich als mögliches Unicorn? Pötzsch» Jetzt, wo das Thema Cannabis in aller Munde ist und wir uns die aktuell börsennotierten Unternehmen ansehen, erkennen wir, dass es durchaus möglich ist, ein Unicorn zu schaffen. Gerade durch unser technologie- und qualitätsorientiertes Geschäftsmodell wollen wir einen nachhaltigen Wert für Investoren schaffen. Bavaria Weed steht noch am Beginn, hat aber mit der richtigen Strategie die Weichen gestellt, um ein Unicorn werden zu können.

finanzwelt: Wo ist ein Investment in medizinisches Cannabis überall nachhaltig? Pötzsch» Die Produkte von Bavaria Weed können dazu beitragen, die Erreichung des SDG-Ziels „Gesundheit und Wohlergehen“ und speziell des Unterziels 3.5 „Die Prävention und Behandlung des Substanzmissbrauchs, namentlich des Suchtstoffmissbrauchs und des schädlichen Gebrauchs von Alkohol, verstärken“ positiv zu beeinflussen. Medizinisches Cannabis wird insbesondere als Alternative für Schmerzmittel auf Opiatbasis verwendet. Darüber hinaus findet medizinisches Cannabis Einsatz bei der Behandlung chronischer Krankheiten, neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen, darunter Übelkeit, ADHS, Tourette, Allergien oder auch Alzheimer. Daneben werden Cannabis positive Aspekte bei der Bekämpfung weitverbreiteter Süchte zugeschrieben, darunter Alkohol und Tabak.

finanzwelt: Sie planen auch einen Börsengang für 2022. Was bietet das für Vorteile für die Anleger? Langer» Wir wollen die Aktie für sämtliche Investoren zugänglich und handelbar machen, damit Investoren am Wachstum und an der Wertsteigerung von Bavaria Weed partizipieren können. (lvs)