Bitcoin – Jeder Rücksetzer ist eine Kaufchance

29.03.2023

Florian Grummes, Managing Director Midas Touch Consulting / Foto: © Midas Touch Consulting

6. Makro-Update–Bankkrise sorgt für Kehrtwende in der Notenbankpolitik

Mit dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank ist die Finanzkrise über Nacht und mit voller Wucht zurückgekehrt. Zwischenzeitlich wurden auch die New Yorker Signature Bank und die Silvergate Bank sowie das Schweizer Traditionshaus Credit Suisse abgewickelt. Mehr als 180 US-Banken sollen in ähnlicher Schieflage sein, da sie aufgrund von nicht realisierten Verlusten in Höhe von mehr als 620 Mrd. USD, die durch die überraschenden Zinserhöhungen der Fed verursacht wurden, eigentlich insolvent wären. Auch die Gerüchte um die Deutsche Bank und das US-Brokerhaus Charles Schwab nehmen zu. Gleichzeitig haben Anleger in kürzester Zeit mehr als 500 Mrd. USD von Banken abgezogen und in vermeintlich sicherere Häfen transferiert. Der größte Bankenkollaps seit der Finanzkrise 2008 befeuert die Spekulationen sowie die Angst vor einem Dominoeffekt.

US-Notenbank Bilanzsumme vom 22. März 2023. Quelle: Holger Zschaepitz

Wir hatten in den letzten 12 Monaten an gleicher Stelle immer wieder davor gewarnt, dass die amerikanische Notenbank Fed mit ihren brachialen Zinserhöhungen etwas kaputtmachen wird. Nun ist es in kürzester Zeit zu einem Zusammenbruch dreier US-Finanzinstitute gekommen und es droht eine riesige Katastrophe im Weltfinanzsystem. Dafür verantwortlich sind die brutalen und völlig übereilten Zinserhöhungen, welche das überschuldete Bankensystem und damit die gesamte Weltwirtschaft vor den Abgrund zwingen.

US-Notenbank Bilanzsumme vom 22. März 2023. Quelle: Holger Zschaepitz

Panisch wurden staatliche Rettungsmaßnahmen in noch nie gesehenem Umfang auf den Weg gebracht. Dadurch ist die Fed-Bilanzsumme sofort um über 300 Mrd. USD nach oben gesprungen und das Kapitel „Quantitative Tightening“ wohl beendet. Ebenso ist in den kommenden ein bis drei Monaten eine Abkehr von der restriktiven Geldpolitik zu erwarten, denn die Märkte werden die Notenbanker zu Zinssenkungen zwingen. Ansonsten wird sich das Drama immer weiter durch das Bankensystem fressen und dann auch die Realwirtschaft in die Knie zwingen. Im Anschluss wären Ausschreitungen, Anarchie und Revolution zu befürchten.

Letztlich wird also zur kurzfristigen Lösung mal wieder Geld gedruckt werden. Und das in noch nie gesehenem Ausmaß. Das Inflationsregime und die Politik des lockeren Geldes sind nach kurzer Pause bedingt durch die neue Finanzkrise zurück. Dadurch sind zweistellige Inflationsraten in den kommenden Jahren absehbar, eventuell kommt es dazu auch schon früher. Der Kampf gegen die Inflation ist verloren.

Situation bei der Deutschen Bank vom 25.März 2023. Marc Friedrich