Dexia AM: Märkte sind unterbewertet

07.02.2013

Auch die zweite Jahreshälfte 2011 war für Aktien sehr schwierig. Wegen des weltweiten Schuldenabbaus haben die Investoren kaum auf die Bewertungen geachtet. „2012 gibt es keinen Grund, sich entspannt zurückzulehnen, aber man kann durchaus hoffen“, meint Frédéric Buzaré, Aktienstratege bei Dexia Asset Management in einem aktuellen Marktausblick.

(fw/ah) "In einem unsicheren und ungünstigen Konjunkturumfeld sind die Aktienmärkte noch immer auf der Suche nach einer neuen Bewertungsbasis. Seit achtzehn Monaten steigen die Risikoprämien. Heute sind sie so hoch wie nie zuvor - die Risikoaversion der Anleger ist extrem. Das Desinteresse an Aktien hat zum Jahresende 2011 noch einmal zugenommen. Ob die Aktienkurse 2012 steigen, hängt davon ab, wie es mit der Risikoprämie weitergeht: "Seit drei Jahren erwirtschaften die Unternehmen gute Gewinne, aber die Bewertungskennziffern gehen trotzdem zurück. Letztlich sollten aber die Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzen zu niedrigeren Risikoprämien und damit wieder zu höheren Aktienkursen führen. Die Märkte sind heute eindeutig unterbewertet", so Frédéric Buzaré.

Mehr denn je scheint es an den Märkten heute nur schwarz oder weiß zu geben. Zu Jahresbeginn scheint alles möglich. Viele Fragen bleiben unbeantwortet: Wie sehr wird sich die chinesische Konjunktur abschwächen? Wie geht es im Euroraum weiter? Ein massiver Schuldenabbau ist stets langwierig und gefährlich. Das Konjunkturumfeld wird so lange für Verunsicherung und Spannungen sorgen, bis die Ungleichgewichte abgebaut sind. Entscheidend für die weitere Entwicklung der Aktienmärkte wird aber sein, wie die Politik reagiert. Es gilt, ein neues und stabileres Gleichgewicht zu finden - ein langer Prozess, der zwar begonnen hat, aber noch nicht zu Ende ist. Kurzfristig dürfte die derzeitige Strategie der Konjunkturbelebung die Aktienmärkte wohl stützen. Die Realzinsen sind negativ und es gibt Liquidität im Überfluss. "Wie schon 2011 könnten auch 2012 Spannungen an den Märkten zu entscheidenden politischen Fortschritten führen", betont Frédéric Buzaré. Neben dem Schuldenabbau gibt es weitere Langfristtrends, von denen Anleger profitieren können. Der Schwerpunkt der Weltwirtschaft verlagert sich noch stärker in die Pazifikregion, wo sich der Lebensstandard deutlich verbessert hat. Die knapperen fossilen Energieträger und der Preisanstieg bei landwirtschaftlichen Rohstoffen sind Herausforderungen, für die es noch keine dauerhaften Lösungen gibt. 2011 war für die Emerging Markets ein Jahr der Mindererträge, doch jetzt sollte man sie genau im Auge behalten. Das 2. Quartal 2012 könnte ein interessanter Einstiegszeitpunkt sein."

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