Global Cyber Risk Report 2025: Risiken nehmen zu
03.09.2025

Foto: Philipp Seebohm, Executive Director Specialties bei Aon Deutschland © AON Deutschland
Nach dem Global Cyber Risk Report 2025 von Aon können Cybervorfälle, die zu Reputationsrisiken führen, im globalen Durchschnitt eine Reduktion des Aktienkurses um 27 Prozent verursachen. Das ist ein deutliches Zeichen für die wachsenden finanziellen und rufschädigenden Auswirkungen von Cyberrisiken. Der Bericht analysiert über 1.400 globale Cybervorfälle und identifiziert, welche Arten von Angriffen am ehesten zu Reputationsrisiken führen und welche dabei den größten Schaden anrichten können.
So wurden zwischen Januar 2023 und Januar 2024 global mehr als 420 Millionen Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen registriert – im Schnitt rund 13 Angriffe pro Sekunde, mit unterschiedlichem Schweregrad. Diese Angriffe ereigneten sich weltweit, wobei Deutschland nach den USA und dem Vereinigten Königreich am dritthäufigsten betroffen war. „Cyberrisiken sind längst kein reines IT-Thema mehr, sondern gehören auf die Agenda der Unternehmensführung“, sagt Philipp Seebohm, Executive Director Specialties bei Aon Deutschland. „Unsere aktuellen Untersuchungen unterstreichen die Bedeutung proaktiver Risikominderung. Unternehmen, die in Vorbereitung und Resilienz investieren, sind deutlich besser aufgestellt, um die finanziellen und rufschädigenden Folgen eines Cybervorfalls zu minimieren bzw. zu vermeiden.“
Von den 1.414 weltweit analysierten Cybervorfällen entwickelten sich 56 zu Reputationsrisiken – definiert als Vorfälle, die erhebliche mediale Aufmerksamkeit erregen und zu einem messbaren Rückgang des Aktienkurses führen. Unternehmen, die von solchen Reputationsrisiken betroffen waren, verzeichneten im Durchschnitt einen Rückgang des Aktienkurses um 27 Prozent. Malware- und Ransomware-Angriffe waren am häufigsten mit Reputationsschäden verbunden – sie machten 60 Prozent aller Reputationsrisiken aus, obwohl sie nur 45 Prozent aller Cybervorfälle darstellten. Die Zahlungen von Lösegeldern bei Ransomware-Angriffen sanken global auf 28 % des ursprünglichen Forderungsbetrags der Erpressung, was auf stärkere Sicherheits- bzw. Wiederherstellungsmaßnahmen in Unternehmen zurückzuführen ist.
Der Bericht hebt zudem die wachsende Herausforderung hervor, mit nicht versicherbaren Risiken umzugehen. Während Cyberversicherungen helfen können, einen Teil des finanziellen Risikos zu übertragen, bleibt das Reputationsrisiko häufig nicht vollständig versicherbar – was proaktives Risikomanagement und Krisenreaktion umso wichtiger macht.
„Der zunehmende Wettbewerb im Cyber-Versicherungsmarkt führt nicht nur zu sinkenden Prämien, sondern fungiert auch als Innovationstreiber – insbesondere im Bereich der Wordings, wo sich neue Standards entwickelt haben“ erklärt Philipp Seebohm. „Angesichts der zunehmenden Komplexität von Cyberbedrohungen stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ihre Risiken ganzheitlich zu erfassen. Hierfür ist es wichtig, die Informationssicherheitsmaßnahmen und Cyber-Versicherungen strategisch zu verzahnen und Entscheidungen zu Risikomanagementmaßnahmen auf Basis belastbarer Daten zu treffen.“ (mho)

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