Hamburger Neubaumarkt noch wenig nachhaltig

23.03.2020

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Zukunft hat noch nicht begonnen

Bezüglich der Energieträger zeigt sich, dass das Thema Nachhaltigkeit im Bereich Wohnungsneubau offenbar bislang nur eine Nebenrolle spielt: Obwohl bereits zahlreiche Alternativen an nicht-fossilen Energieträgern zur Verfügung stehen, wird immer noch sehr stark die konventionelle Gas-Brennwerttechnik gesetzt, die in den nächsten Jahren ein Auslaufmodell sein wird. Aus der Untersuchung geht außerdem hervor, dass es noch keinen eindeutigen Favoriten bei den erneuerbaren Energieträgern gibt. Dominierend sind hier allerdings die Solarthermie und die Wärmerückgewinnung bzw. Wärmetauschtechnologien.

Auch das Thema Elektromobilität spielt im Hamburger Wohnungsneubau bislang nur eine untergeordnete Rolle. So war dieses nur bei 11 der 130 untersuchten Projekte Gegenstand der Verkaufsunterlagen. Außerdem sind Fragen der messtechnischen Erfassung und der Abrechnung von zukünftig enormen Stromverbräuchen zu beantworten. Dies ist vor dem Hintergrund bedeutsam, dass die aktuell lizensierten Smart Meter für das Management der Eigenstromerzeugung in der Wohnanlage für das Zusammenspiel mit der Elektromobilitäts-Infrastruktur offenbar nicht ausgelegt ist. F+B ist der Ansicht, dass jemand, der 750.000 Euro für eine Eigentumswohnung ausgibt, hier proaktiv Antworten und Lösungen erwarten kann. So seien Projektentwicklungen heute mehr als Eichenparkett, Massageduschen und der Blick ins Grüne. „Wir raten deshalb, die Installation der Ladeinfrastruktur im Neubau als Standard vorzusehen, um die aufwändige Nachrüstung nicht erst von den späteren WEG-Beschlüssen abhängig zu machen und damit die WEGGemeinschaft zu belasten“, so Dr. Bernd Leutner.

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