Pflegeimmobilien als Renditebaustein
12.06.2025

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Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit suchen viele Anleger nach Möglichkeiten, ihr Kapital sicher und dennoch ertragreich zu investieren. Pflegeimmobilien rücken dabei zunehmend in den Fokus – nicht nur aufgrund ihrer stabilen Ertragsaussichten, sondern auch wegen steuerlicher Vorteile.
Gesellschaftlich relevant, wirtschaftlich attraktiv
Der demografische Wandel zeigt eine klare Richtung: Die Zahl älterer Menschen steigt, während der Ausbau neuer Pflegeplätze dem Bedarf seit Jahren hinterherläuft. Bis 2055 wird die Zahl der Pflegebedürftigen um über 30 % auf 7,6 Millionen Menschen wachsen. Schon heute fehlen laut Pestel Institut rund zwei Millionen altersgerechte Wohnungen in Deutschland, bis 2040 könnte der Bedarf auf über drei Millionen steigen. Diese Entwicklung schafft Raum für Investitionen, die gesellschaftlich relevant und zugleich wirtschaftlich attraktiv sind. Pflegeapartments bieten in diesem Kontext besondere Vorteile – nicht zuletzt, weil sie wie Eigentumswohnungen im Grundbuch eingetragen werden und somit wie klassische Immobilien verkauft, verschenkt, vererbt oder beliehen werden können. Darüber hinaus profitieren Eigentümer von langfristigen Mietverträgen mit professionellen Betreibern, die sich in der Regel auch um Instandhaltung und Betrieb kümmern. Die Einnahmesicherheit bleibt dadurch auch in Phasen geringer Auslastung bestehen – oft sind Mietverträge indexiert und somit inflationsgeschützt.
Steuerliche Vorteile durch „doppelte Abschreibung“
Mit dem Inkrafttreten des Wachstumschancengesetzes wurden weitere steuerliche Anreize für Wohnimmobilien geschaffen – und damit auch für Pflegeapartments. Besondere Möglichkeiten bietet dabei die neue degressive Abschreibung nach § 7 Abs. 5a EStG. Das degressive Modell erlaubt es, jährlich 5 % der Investitionskosten steuerlichgeltend zu machen – bezogen auf den jeweils verbleibenden Restwert. Das bedeutet: In den ersten Jahren lassen sich besonders hohe Beträge steuerlich wirksam ansetzen. Ein konkretes Beispiel: Ein Anleger, der ein Pflegeapartment für 200.000 Euro erwirbt, kann im ersten Jahr 10.000 Euro von der Steuer absetzen. Im zweiten Jahr sinkt der Restwert auf 190.000 Euro – wovon dann erneut 5 %, also 9.500 Euro, geltend gemacht werden können. Gerade in Phasen hoher Zinsen kann das zu einer spürbaren Entlastung in der Liquiditätsplanung beitragen und die Cashflows sehr positiv beeinflussen. Besonders attraktiv ist zudem die Möglichkeit, die degressive Abschreibung mit der Sonderabschreibung nach § 7b EStG zu kombinieren. Diese greift, wenn Käufer in besonders energieeffiziente Neubauten investieren – also in Immobilien, die im Standard „Effizienzhaus 40“ mit QNG-Zertifizierung errichtet wurden. In diesem Fall lassen sich über vier Jahre bis zu 20 % der Investitionskosten zusätzlich steuerlich berücksichtigen.
Nachhaltig und klimafreundlich
Somit liegt ein zusätzlicher Hebel für Effizienz und Wirtschaftlichkeit in der nachhaltigen Bauweise von Pflegeimmobilien. Sicher ein Schlüssel für die Zukunft. Der Gebäudesektor verursacht rund 40 % der weltweiten CO2-Emissionen – entsprechend groß ist das Potenzial zur Emissionsminderung. Investitionen in klimafreundliche Konzepte mit Holzmodulen, Wärmepumpen oder Solartechnologie tragen nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern schaffen auch Voraussetzungen für attraktive Förderungen und günstige Konditionen über KfW-Programme. Vergünstigte Finanzierungen, Tilgungszuschüsse und reduzierte Betriebskosten stärken die Wirtschaftlichkeit für Betreiber und Investoren gleichermaßen. Auch private Anleger können hiervon profitieren: Steuerlich geförderte Pflegeimmobilien ermöglichen nicht nur stabile Einnahmen, sondern auch eine langfristig tragfähige Kapitalstrategie – selbst bei kleineren Investitionssummen.
Pflegeimmobilien: ökonomisch, ökologisch, sinnvoll
All das macht deutlich: Nachhaltige Pflegeimmobilien sind markt- und zukunftsfähig. Geringere Betriebskosten für Betreiber, ein modernes Arbeitsumfeld für das Personal und eine höhere Attraktivität für zukünftige Bewohner – insbesondere die Generation der Babyboomer, die, wie repräsentative Zahlen der Carestone Trendstudie bestätigen, zunehmend auf Qualitätsstandards und Nachhaltigkeit achten. Viele Anleger entdecken daher die strategische Kraft dieser Assetklasse – nicht nur als Einkommensquelle, sondern auch als Möglichkeit, ihr Vermögen resilient, generationsübergreifend und zukunftsorientiert aufzustellen.
Krisenfest und langfristig
Wer sich für diesen Markt entscheidet, setzt auf Stabilität statt Spekulation und trägt gleichzeitig zur Bewältigung einer gesellschaftlichen Herausforderung bei: der altersgerechten Versorgung. Pflegeimmobilien stehen damit für eine Anlageform, die wirtschaftliche Substanz mit gesellschaftlichem Nutzen verbindet – und das zunehmend auch unter steuerlich attraktiven Bedingungen. Sie sind ein Investment mit Zukunft, das auf lange Sicht nicht nur Rendite bringt, sondern auch Wirkung entfaltet.
Ein Beitrag von Sandro Pawils, CSO, Carestone Gruppe

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