Sicherheit, Rendite und Genderaspekte in der bAV
15.10.2025

Foto: Stephanie Zelosko, Senior Consultant bei Aon © AON Deutschland
Die gesetzliche Rente steht unter Druck. Dennoch bleibt die Durchdringung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) seit Jahren hinter den Erwartungen zurück. Welche Formen der Ausgestaltung das ändern könnten und wie die Beschäftigten die Betriebsrente sehen, zeigt eine aktuelle Studie von Aon, einem international führenden Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, die Überraschendes zutage fördert.
Eine zukunftsfähige und gerechte betriebliche Altersversorgung ist in Zeiten des demografischen Wandels, einer älter werdenden Gesellschaft und des zunehmenden Fachkräftemangels ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil für Unternehmen, um die besten Köpfe zu finden und zu halten. Was genau sich Beschäftigte diesbezüglich wünschen, zeigt eine aktuelle Studie von Aon, die in Zusammenarbeit mit YouGov mehr als 1.100 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Alter von 18 bis 63 Jahren repräsentativ befragte.
Bei der Altersversorgung, wie häufig gefordert, das Potenzial kapitalmarktorientierter Anlagen stärker zu nutzen, trifft vor allem bei jüngeren und besserverdienenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf Zustimmung, wie die Aon-Studie zeigt: Demnach finden es mehr als zwei Drittel der Befragten eher oder sogar sehr wichtig, die Chancen des Kapitalmarkts für die bAV zu nutzen. Mit Blick auf das daraus resultierende Risiko, bei einer ungünstigen Kapitalmarktentwicklung niedrigere Leistungen zu bekommen, geben allerdings 55 Prozent der Befragten trotzdem garantierten Leistungen den Vorzug. Je älter die Befragten und je näher der eigene Renteneintritt, desto mehr rücken Garantien in den Fokus.
Auch die Höhe des Einkommens hat großen Einfluss auf das persönliche Risikoprofil: So sind für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit weniger als 2.500 Euro Gehalt Garantien erheblich wichtiger als Anlagenchancen, die mehr Rendite versprechen, aber auch Risiken bergen können. Mit wachsendem Einkommen steigt die Bereitschaft, auch risikoreichere Optionen zu nutzen.
Frauen sparen meist weniger für ihre Altersversorgung an, weil sie eher in Teilzeit arbeiten als Männer und häufiger ihre Erwerbsbiografie für Erziehung oder Pflege unterbrechen. Hieraus resultiert ein signifikanter Unterschied in der Altersversorgung zwischen Männern und Frauen. Wie groß dieser Gender Pension Gap tatsächlich ist, wird dramatisch unterschätzt: Nur 7% der befragten Männer und 14% der Frauen schätzen es richtig ein, dass das durchschnittliche Alterseinkommen einer Frau rund 37% niedriger ist als das eines Mannes.

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