Sicherheit, Rendite und Genderaspekte in der bAV
15.10.2025

Foto: Stephanie Zelosko, Senior Consultant bei Aon © AON Deutschland
Dass die Systeme der betrieblichen Altersversorgung generell Frauen benachteiligen, bestätigen lediglich rund ein Drittel der Befragten. Bei den von den Unterschieden überwiegend betroffenen Arbeitnehmerinnen und Teilzeitbeschäftigten sieht rund die Hälfte der Befragten eine Benachteiligung.
Mit Blick auf die Auswirkungen gesundheitsbedingter Arbeitszeitreduzierung, Elternzeit und Pflegezeit auf die Altersversorgung zeigt die Mehrheit der Studienteilnehmenden eine hohe Bereitschaft, diese Folgen über einen kollektiven Ausgleich abzumildern – auch wenn dies zulasten der eigenen Versorgung geht. Bis zu zwei Drittel der Antwortenden geben an, dass es Ihnen sehr wichtig oder eher wichtig ist, dass die betriebliche Altersversorgung einen derartigen sozialen Ausgleich fördert. Angelika Brandl, Partner bei Aon, unterstreicht: „Unsere Untersuchung zeigt ein überraschend hohes Bekenntnis zum sozialen Ausgleich. Die Befragten sind bereit, für sich selbst niedrigere Versorgungsansprüche in Kauf zu nehmen, um im Gegenzug für benachteiligte Gruppen den Pension Gap zu reduzieren. Arbeitgeber, die soziale Komponenten in die betriebliche Altersversorgung integrieren, können daher mit großer Zustimmung rechnen."
Der hohe Stellenwert, den die betriebliche Altersversorgung bei den Befragten hat, spiegelt sich in den Antworten auf die Frage wider, wofür die Teilnehmenden an der Studie ein zusätzliches finanzielles Budget nutzen würden, das ihnen von ihrem Arbeitgeber bereitgestellt wird. Auf dem Spitzenplatz der Antworten findet sich die betriebliche Altersversorgung wieder und liegt damit noch vor der Auswahlmöglichkeit, sich das Budget auszahlen zu lassen.
Dass sich Arbeitnehmende zudem beim Thema Altersversorgung von den Unternehmen an die Hand nehmen lassen wollen, zeigen die Rückmeldungen zum Thema Auto-Enrollment. Zwei Drittel der Befragten zeigen sich offen, dass sie automatisch in eine Entgeltumwandlung – also die Herabsetzung ihres Entgelts zugunsten einer betrieblichen Altersversorgung – einbezogen werden, sofern die Möglichkeit gegeben ist, dieser automatischen Einbeziehung zu widersprechen.
Stephanie Zelosko, Senior Consultant bei Aon, fasst die Erkenntnisse der Studie mit folgenden Worten zusammen: „Die Studie bestätigt einmal mehr die hohe Wertschätzung, die die betriebliche Altersversorgung bei Arbeitnehmenden genießt. Sie zeigt Präferenzen und Erwartungen auf und liefert damit Arbeitgebern zahlreiche wertvolle Anhaltspunkte für eine erfolgreiche Neueinführung oder Umgestaltung ihrer Versorgungssysteme." (mho)

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