Wann kommt der nächste Crash an der Börse?

23.06.2021

Heiko Löschen, Vermögensverwalter der GSP Asset management GmbH / Foto: © GSP

Aber die Aktienkurse sind doch so weit oben und der Knall muss doch kommen – oder?

Die Börsenkurse der Aktiengesellschaften sind neben der substanziellen Bewertung auch immer mit Hoffnung und Einschätzung der Perspektiven für die Unternehmen verbunden. Einige Unternehmenswerte haben sich in der Tat zu abenteuerlichen Börsenbewertungen emporgearbeitet. Hier gilt es zu beweisen, ob diese Unternehmen – häufig aus dem Bereich der Technologie – in den kommenden Jahren auch weiterhin derartiges Wachstum erwirtschaften werden können. In den USA sind viele Unternehmen aufgrund von Steuergeschenken extrem profitabel. Durch eine erhöhte Besteuerung dieser Unternehmen könnten einzelnen Aktiengesellschaften durch eine Neubewertung fallende Börsenkurse bevorstehen.

Bei uns in Europa sieht es substanziell sogar sehr positiv aus. Durch die bevorstehend, beschlossene und auch dem gesellschaftlichen Druck folgende Neuausrichtung unserer Infrastruktur in nachhaltige Bahnen stehen einer großen Anzahl an Aktiengesellschaften stabile Aufträge ins Haus. Die Bewertungen der Aktiengesellschaften im internationalen Vergleich sind bei uns in Europa moderat, so dass ein Crash-Risiko aus meiner Sicht nicht besteht.

Und was muss passieren, dass es trotzdem zu einem Crash kommt?

Kriegerische Akte, der Ausbruch einer noch gefährlicheren Pandemie oder Naturkatastrophen ungeahnten Ausmaßes können Verunsicherung und Panik erzeugen. Dies könnte einen Börsencrash auslösen. Vorhersagen zu diesen Aspekten sind unmöglich und somit ist es immer ratsam, verschiedenen Anlage zu kombinieren. Dadurch ist das Gesamtvermögen geschützt.

Ein Wort zur Inflation

Viele Marktteilnehmen haben Angst vor Inflation. Steigenden Zinsen könnten die wirtschaftliche Aktivität bremsen. Das stimmt in Teilen und nur wenn sowohl Zins als auch Inflation dauerhaft und deutlich steigen. Dies ist nicht in Sicht! Die Anlageformen mit dem größten Inflationsschutz sind Immobilien in guten Lagen, Gold und Aktien!

Fazit zur Jahreshälfte:

Der DAX hat das Jahr bei rund 13.430 Punkten begonnen. Aktuell liegt er bei rund 15.500 Punkten. Das entspricht einem Zuwachs von rund 15%. Selbst wenn wir bis zum Jahresende 1.000 verlören, würden wir immer noch von einem sehr erfolgreichen Börsenjahr sprechen.

Leitfaden für die zweite Jahreshälfte:

  1. in Aktien investiert bleiben
  2. die Chancen in Europa sind sehr gut
  3. bescheiden bleiben und investieren, nicht spekulieren
  4. genug Cash in der Hinterhand haben um bei Korrekturen zu kaufen

Also: Butter bei die Fische!

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