Bitcoin - Gerade „Ottonormal“ sollte investieren!

22.11.2021

Ramy Harden, Geschäftsführer der Bitzeche GmbH / Foto: © Bitzeche GmbH

Kryptoszene-Kenner Ramy Hardan im exklusiven finanzwelt  Interview. Ramy Hardan hat bereits früh die Technologie um die Blockchain identifiziert und für sich nutzbar gemacht. Als Vermittler und Erklärer der Blockchaintechnologie hat er bereits 2017  auch bei NTV Telebörse Zuschauer auf die Reise von Krypto und Co. mitgenommen und sich in der Szene einen Namen gemacht. Mittlerweile ist er selbst mit seinem Unternehmen in der Kryptoszene in Sachen Tokenisierung auch speziell im aktuellen Boomumfeld „NFT“ und in der Beratung sowie Programmierung für viele Unternehmen weltweit tätig.

Wie sieht er die weitere Entwicklung der Blockchaintechnologie mit dem digitalen Euro, wo sieht er den Bitcoinkurs in der Entwicklung und vor Allem wollen wir von ihm wissen, vor welchen weiteren Herausforderungen steht die Branche?

finanzwelt: Erstmal Danke für das exklusive Interview für die finanzwelt Herr Hardan. Einige Leser kennen Sie auch bereits aus der NTV Telebörse, mit beeindruckend leichter Erklärung, für alle die sich nicht mit dem Thema Blockchain und Krypto auskennen. Was war rückblickend ein Ereignis oder Aussage aus dieser Sendung, welche Sie heute noch wissen und von der Sie selbst vielleicht noch  überrascht oder im Nachgang überrascht wurden? Ramy Hardan: Damals hielt ich es noch für möglich, dass Bitcoin langfristig durch eine fortgeschrittenere Technologie mit ähnlichen Eigenschaften ersetzt werden könnte. Heute halte ich es für sehr unwahrscheinlich und Bitcoins Hartnäckigkeit und Antifragilität hat auch mich überrascht.

finanzwelt: Finden Sie jetzt, dass  seit 2017  der Einstieg in den Kryptomarkt noch einfacher  geworden ist? Und wenn ja, warum Ihrer Meinung nach? Hardan: Ja und nein! Zwar ist es komfortabler geworden, an Kryptos zu kommen, allerdings ist der Markt wesentlich unübersichtlicher, sowohl, was die Zahl der Coins angeht, als auch die Menge der Anbieter, über die ich sie beziehen kann.

finanzwelt: Auch der Bitcoin Kurs war 2017 ein anderer wie heute. Auch diverse Prognosen, die den Bitcoinkurs sechsstellig sehen, gibt es. Was ist Ihre Meinung dazu und kann heute „Ottonormal“ überhaupt noch investieren beim dem hohen Preis? Hardan: Gerade „Ottonormal“ sollte investieren! Ganz langweilig mit einem Sparplan, selbst wenn es nur wenige Satoshis (die kleinste Einheit oder 0,00000001 BTC) sind. Bitcoin als digitaler Rohstoff ist die härteste Währung, die es in der Menschheitsgeschichte je gab und sie steht jedem, der Zugang zum Internet hat, offen. Der Zufluss an neuen Bitcoins ist genau vorhersehbar und nimmt mit der Zeit immer weiter ab, bis im Februar 2140 alle 21.000.000 verteilt sein werden. Keine Geldpolitik der Welt kann mehr etwas daran ändern. 2013 habe ich 100 Euro pro Bitcoin bezahlt und wurde meist belächelt. Ich dachte damals, ich sei schon zu spät. Mit einer langfristigen Ausrichtung ist es auch jetzt und auf absehbare Zeit nicht zu spät. Seit den 1990er Jahren galten Sparer ja fast als Dorftrottel und eine Armee von „Vermögensberatern“ hat ihnen fragwürdige Produkte als Altersvorsorge verkauft. Jetzt übersteigt meine Rendite als Bitcoin-Sparer all das um ein Vielfaches.

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