Märchenhafte Denkanstöße...

29.11.2019

Foto: © ING

… gab es für die ING-Vermittler in Hanau. Während sich die Bank für ihr eigenes Geschäft sehr optimistisch zeigte, wird die gesamtwirtschaftliche und –gesellschaftliche Lage aktuell als schwierig bewertet. Beruhigung gab es hingegen bezüglich eines Themas, das bei einigen Vermittlern in den vergangenen eineinhalb Jahren so manche Sorgenfalte auf der Stirn hinterlassen haben dürfte.

Am Mittwoch begrüßte die ING mehr als 500 Vertriebspartner bei ihrem „zentralen Denkanstoß 2019“ in Hanau, so viele wie noch nie zuvor bei der großen Immobilientagung. Da Hanau der Geburtsort der Gebrüder Grimm ist, stand die Veranstaltung unter dem Motto „Haus im Glück“ und es gab immer wieder Anspielungen auf Märchen.

Viele Schauermärchen gab es für Vermittler in den vergangenen Monaten im Bezug auf die DSGVO: Bei Verstößen drohten Geldbußen von bis zu 20 Mio. Euro oder 4 % des Jahresumsatzes. Dass jedoch auch im Bezug auf die neuen Datenschutzregelungen nichts so heiß gegessen wie gekocht wird, machte gleich der erste Referent deutlich: Rechtsanwalt Dr. Carsten Ulbricht von der Kanzlei Menzold Bezler sprach in seinem Vortrag „Digitales Marketing? Alles, was Recht ist“ über das Spannungsfeld des digitalen Marketings und personalisierter Werbung versus der DSGVO. Dabei bewies der Jurist auch seinen Sinn für Humor: „Ich bin darüber irritiert, dass sich Menschen das freiwillig antun“, so sein ironischer Kommentar zu der Tatsache, dass sich die Vertriebspartner der ING einen Vortrag zu diesem Thema im Vorfeld gewünscht hatten. Die Vermittler dürften sehr froh gewesen sein, dass dieser Vortrag tatsächlich zustande kam, denn dabei wurden viele Befürchtungen bezüglich der DSGVO zerstreut. Bspw. wurden in Deutschland erst in den letzten Wochen horrende Bußgelder bei Datenschutzverstößen fällig, dies jedoch nur bei wirklich schwerwiegenden Fällen, denn bei den Bußgelder müsse der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben. Ulbricht machte auch deutlich, dass für Vermittler die DSGVO nicht den großen Aufwand darstellen muss, wie es oft dargestellt wurde: „Wenn man die Grundprinzipien der DSGVO beachtet, ist man gut aufgestellt“.

So will die ING die Herausforderungen der Zukunft angehen

„Ein Märchen wird Wirklichkeit – wie die Baufinanzierung der ING begeistert“: Diesen Titel trug der Vortrag von Bianca de Bruinn-van der Gaag. Dabei sprach die Leiterin Immobilienfinanzierung darüber, dass für Baufinanzierer die Zinsen derzeit zwar märchenhaft seien, es jedoch das Problem gäbe, dass passende Immobilien sehr schwierig zu finden seien. Zudem stünden Banken stürmische Zeiten bevor. Die größten Herausforderungen seien dabei eine mögliche Rezession, die Regulierung, der Brexit und nicht zuletzt die weiter anhaltenden Niedrigzinsphase. Zudem würden die Märkte durch neue Anbieter, veränderte Kundenwünsche, sowie die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung angetrieben. Vor allem letzteres habe deutliche Veränderungen zu Folge: So würden die Kunden über viel mehr Informationen verfügen, bräuchten aber dennoch einen persönlichen Ansprechpartner. Weniger Veränderung wird die Digitalisierung laut de Bruinn-van der Gaag hingegen für die Finanzierung von Immobilien haben. So bleibe Crowdfunding auch in Zukunft irrelevant. Deutlich relevanter sei bereits heute das Thema Nachhaltigkeit, das gerade bei jungen Kunden eine wichtige Rolle spiele, jedoch noch kein Wettbewerbsvorteil bei der Baufinanzierung sei. Um besser auf die Wünsche der Kunden eingehen zu können, hat die ING die neue Kampagne „du kannst“ ins Leben gerufen, deren Ziel es sei, die Perspektive des Kunden einzunehmen. Ebenfalls vorgestellt wurde die neu Baufinanzierungs-App der Bank.

Wie der Wohnungsmarkt der Zukunft gesehen wird, lesen Sie auf Seite 2