Maklerbestände trotzen Corona

22.05.2020

Oliver Petersen, Vorstand Makler Nachfolger Club e.V. Foto: © Makler Nachfolger Club e.V.

Lösungen für selbst in die Krise geratene Maklerunternehmen

Selbstverständlich braucht es für alle Fremdkapitalgeber entsprechende Bonität der Kreditnehmer. Wer also durch die Pandemie selbst in Schwierigkeiten gekommen ist, sollte seine Expansionspläne durch Zukäufe zurückstellen und sich um die Sanierung seines eigenen Unternehmens kümmern. Auch hier sollten sich Betroffene von erfahrenen Unternehmensberatern beraten lassen, um das Unternehmen aus der Krise zu führen. Der Staat übernimmt hierfür das Honorar bis zu 100%.

Kein Trend zu Raten- oder Rentenmodellen ersichtlich

Raten- und Rentenmodelle bergen für den Verkäufer hohe Risiken, da er oder sie sich auf die Bonität und auf den Zahlungswillen des Käufers verlassen muss. Das wissen mittlerweile auch viele Verkäufer, die ihren Bestand oder ihr Unternehmen auf dem Markt anbieten. In manchen Fällen kann ein solches Modell sinnvoll sein. Es ist jedoch immer anzuraten, dies von einem Steuerberater auf die steuerlichen Konsequenzen prüfen zu lassen. Auch sollte eine Besicherung der Raten oder Renten vom Käufer erfolgen können. Leider scheitern genau hier häufig viele Angebote. Von unbesicherten Raten- oder Rentenzahlungen bonitätsschwacher Käufer ist dringend abzuraten. Auf jeden Fall sollten solche Modelle umkehrbar sein, sprich eine Ausstiegsklausel mit Vertragsstrafe enthalten, wenn die Zahlungen nicht wie vereinbart fließen sollten. Einen Trend zu solchen Modellen können wir von der Verkäuferseite nicht feststellen.

Fazit vom Makler Nachfolger Club

Der Nachfolgemarkt für Versicherungsmakler bleibt ein dynamischer Verkäufermarkt, da im Verhältnis zu den wenigen auf den Markt kommenden Beständen und Unternehmen weiterhin überproportional viele Kaufinteressenten vorhanden sind. Durch die Erweiterung der Kaufinteressenten durch neue Marktteilnehmer wie Versicherungsgesellschaften, die Maklertöchter gründen und zukaufen wollen, sowie in- und ausländische Investmentgesellschaften, Family Offices (et al.), die den Maklermarkt als lukratives Target-Investment identifizieren, dürfte sich trotz der Finanzierungsprobleme mancher Kaufinteressenten das hohe Preisniveau, insbesondere für gut vorbereitete Verkäufer, fortsetzen.

Kolumne von Oliver Petersen, Vorstand Makler Nachfolger Club e.V.