Positive Grundstimmung trotz erheblicher Schwankungen
19.08.2025

Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA. Foto © DIVA
Nachfrage nach aktienbasierten Anlagen ist stabil
Bei den Anlagestrategien in diesen turbulenten Zeiten zeigt sich ein differenziertes Bild. Von den 963 Befragten, die aktiv aktienbasiert sparen, wollen 27,7 Prozent nachkaufen. Genauso viele ändern ihr Anlegerverhalten nicht. 20,5 Prozent warten erst einmal ab. Rund 10 Prozent ziehen sich ganz oder teilweise aus aktienbasierten Anlagen zurück. „Die Ergebnisse des DIVAX Geldanlage stehen im Einklang mit den Rückmeldungen der Mitglieder unseres Verbandes. Das Interesse vor allem an regelmäßigen Fondssparplänen ist weiterhin immens. Auch fondsgebundene Lebensversicherungen, bei denen vorzugsweise in Fonds mit hohem Aktienanteil investiert wird, spielen bei Neuabschlüssen weiter eine große Rolle. Und wer bereits einen solchen Vertrag hat, lässt sich ohnehin nicht von kurzfristigen Börsenturbulenzen beeindrucken. Die Menschen haben nicht zuletzt dank der Beratung unserer Mitglieder verstanden, dass aktienbasiertes Sparen einen langfristigen Horizont hat“, erläutert Martin Klein, geschäftsführender Vorstand des Vermittlerverbands VOTUM, aus Sicht der Beratungspraxis. VOTUM ist einer der vier Trägerverbände des DIVA.
Politik sollte privates Sparen stärker fördern
In Richtung Politik hat Klein klare Forderungen: „Anstatt den Steuerzuschuss für die gesetzliche Rente ins Unermessliche zu katapultieren, sollte besser ein Teil davon endlich für die Förderung des privaten Aktiensparens genutzt werden. Die Entlastung für das Rentensystem insgesamt wäre viel größer. Mit Ausnahme der Bundesregierung hat inzwischen fast jeder verstanden und eingesehen, dass ein „Weiter so“ in der gesetzlichen Rente nicht funktioniert. Wir brauchen dringend grundlegende Reformen. Darauf warten die Bürgerinnen und Bürger wie die Branche seit über 20 Jahren. Die geplante Frühstart-Rente darf dabei nicht als Alibi vorgeschoben werden. Sie macht nur Sinn, wenn sie der Start für private Vorsorge vom 6. bis zum 66. Lebensjahr ist. Und dafür brauchen wir schnellstmöglich die Riester-Reform“, so der Verbandschef.
Wie wichtig Impulse durch staatliche Förderung sind, zeigen die Umfrageergebnisse des DIVA. Immer noch knapp die Hälfte (46,9 Prozent) aller Befragten legen ihr Geld in vergleichsweise unrentablen Sicht- und Termineinlagen an. „Ganz sicher könnte ein Großteil dieser Menschen zumindest für einen Teil ihrer Ersparnisse fürs Aktiensparen gewonnen werden, wenn es staatliche Zuschüsse gäbe. Genauso wichtig wäre es, kontraproduktive Signale zu unterlassen. Solange Politiker in den Medien langfristiges Aktiensparen mit Zocken gleichsetzen, werden viele allein deshalb misstrauisch bleiben“, richtet Klein einen nachdrücklichen Appell in Richtung Politik. (mho)

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