Large Caps „no“, Small Caps „yes“

22.02.2015

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Bei welchen Werten geht die Post noch ab? Sind es die großen Dickschiffe wie Daimler, BASF, Siemens oder eher interessante Opportunitäten im Nebenwerte-Segment? Zumindest Institutionelle wollen verstärkt in Small Caps gehen.

(fw/ah) Fast die Hälfte der institutionellen Investoren in Deutschland investiert in Small Caps – das ergab eine Umfrage unter 202 institutionellen Anlegern im Auftrag von AXA Investment Managers. Der Studie zufolge haben Nebenwerte bei 43 Prozent der Institutionellen einen Platz im Portfolio. Der Anteil von Small Caps am Aktienportfolio liegt im Mittel bei 15 Prozent. Demnächst könnte diese Zahl jedoch noch höher ausfallen: So gaben immerhin 28 Prozent der Befragten an, ihr Small-Cap-Exposure werde sicher oder sehr sicher steigen. Mit einem sinkenden Nebenwerte-Anteil rechnen lediglich 13 Prozent. Positive Veränderungen deuten sich insbesondere bei Versicherungen und Pensionskassen sowie Family Offices an – hier wollen jeweils 53 und 32 Prozent den Small-Cap-Anteil erhöhen.

„Dieses überraschend positive Ergebnis zeugt davon, dass institutionelle Anleger zunehmend erkennen, wie wertvoll Nebenwerte sein können", erläutert Uwe Diehl, Head of Client Group Germany & Austria bei AXA IM. „Schließlich ist wissenschaftlich gut belegt, dass eine Small-Cap-Beimischung zu einem Portfolio aus Standardwerten langfristig zu höheren Renditen führt – und das bei gleich bleibender Volatilität."

Die von den institutionellen Investoren genannten Gründe für Investments in Nebenwerte passen zu der Einschätzung Diehls. Der Befragung zufolge investieren 65 Prozent der bereits engagierten Anleger in Small Caps, weil sie das Wachstumspotenzial kleinerer Titel nutzen und Zukunftsmärkte erschließen wollen. Fast ebenso viele, 64 Prozent, nannten Diversifikation und Risikostreuung als Investmentmotive. Immerhin 47 Prozent setzen auf Small Caps als Performancetreiber.

Offen für Small Caps zeigten sich in der Studie vor allem Family Offices: 83 Prozent der Befragten aus dieser Gruppe haben sich schon mit der Anlageklasse auseinandergesetzt, fast zwei Drittel (63 Prozent) sind auch bereits investiert. Ebenfalls überdurchschnittlich interessiert sind Kreditinstitute: 65 Prozent von ihnen haben sich bereits mit Small Caps auseinandergesetzt, 46 Prozent sind auch investiert. Sehr zurückhaltend sind dagegen Stiftungen und Kirchen, wenn es darum geht, Aktien kleinerer Unternehmen in ihr Portfolio aufzunehmen. So gab nur ein Drittel der befragten Vertreter dieser Investorengruppe an, sich bereits mit der Anlageklasse auseinandergesetzt zu haben. Tatsächlich investiert sind lediglich 21 Prozent. Steigerungspotenzial gibt es auch bei Versicherungen und Pensionskassen: 54 Prozent der Befragten aus diesem Segment haben sich bereits mit Small Caps auseinandergesetzt, 35 Prozent sind tatsächlich investiert.

Als wichtigste Gründe gegen eine Beschäftigung mit Small Caps nannten die Befragten in der Mehrzahl Informationsdefizite (62 Prozent) und restriktive Anlagerichtlinien (54 Prozent). Dass Small Caps grundsätzlich zu riskant seien, gab dagegen nur eine Minderheit (41 Prozent) als Hindernis an. Auf die Frage, warum sie aktuell nicht in Small Caps investiert seien, gaben 68 Prozent an, Nebenwerte seien nicht Teil der strategischen Asset Allocation. Zu geringe Kenntnisse über die Anlageklasse wurden am zweithäufigsten genannt (46 Prozent).

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