MFS: In Emerging Markets Aktien investieren

19.02.2013

Sanjay Natarajan

Der Januar war ein guter Aktienmonat. Die Märkte setzten ihren Aufwärtstrend aus dem Dezember fort. Zwar bleiben wir für 2013 optimistisch, doch würde uns ein Rückschlag in den kommenden Monaten nicht überraschen. Der Faktor politischer Unsicherheit schwächt Aktien kurzfristig, meint Sanjay Natarajan, Institutional Equity Portfolio Manager bei MFS Investments.

(fw/ah) Seit die Politik in Europa und in den USA mit Ad-hoc-Maßnahmen die Staatsschuldenkrise und das Problem der Fiskalklippe eingedämmt hat, sind die Aktienkurse gestiegen. Aufgrund der guten Anlegerstimmung ist die Volatilität auf ein Fünfjahrestief gefallen. Der Verkaufsdruck an schwachen Tagen hat nachgelassen, und die Mittelzuflüsse in Aktien haben zugenommen. Es würde uns aber nicht wundern, wenn die Märkte aufgrund der anhaltenden politischen Unsicherheit in den USA in den kommenden Monaten unter Druck gerieten. Aber das kann auch eine Chance sein um Aktienpositionen auszubauen. Trotz der Pläne für eine Anhebung der Schuldenobergrenze dürfte die Unsicherheit bestehen bleiben. Die Unternehmen werden Investitionen und Neueinstellungen möglicherweise hinauszögern, mit kurzfristig negativen Folgen für die Gewinne. Auch in Europa könnten die Risikoprämien von Aktien wieder steigen, etwa bei einem unbefriedigenden Wahlausgang in Italien. In Japan schließlich zweifeln wir an den langfristigen Wirkungen der jüngsten Konjunkturprogramme und den Maßnahmen zur Schwächung des Yen. Denn noch immer machen uns die schlechten Fundamentaldaten der Unternehmen Sorgen.

Aufgrund der derzeitigen Probleme in den Industrieländern müssen wir über Umschichtungen von den USA und Europa in die Emerging Markets bzw. nach Asien nachdenken. Da die Unternehmensgewinne langfristig steigen, schätzen wir Emerging-Markets-Aktien immer optimistischer ein, zumal sie in den letzten drei Jahren hinter Industrieländer-Aktien zurückgeblieben sind. Wenn die wieder stärkere Konjunktur die Gewinne steigen lässt, ist die Zeit unserer Ansicht nach reif für ein Comeback. Nach Angaben von Morgan Stanley sind die wöchentlichen Mittelzuflüsse in Emerging-Markets-Fonds auf rekordverdächtige 7 Mrd. US-Dollar gestiegen. Zum Vergleich: In US-Aktienfonds flossen zuletzt 10 Mrd. US-Dollar. Der Konjunkturausblick scheint etwas besser zu sein als vor einem Jahr. Die Gewinnrevisionen errei-chen allmählich ihren Tiefpunkt, und die Extremrisiken sind zurückgegangen. Die Risikoabschläge sind noch immer hoch, was die Märkte in diesem Jahr attraktiv macht. Wir wappnen uns für einen möglichen kurzfristigen Rückschlag. Noch wichtiger ist aber, dass wir uns sehr genau mit den nächsten Quartalsergebnissen befassen - in der Hoffnung, dass sie unseren positiven Langfristausblick für die Märkte bestätigen.

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