Provinzial ermittelt Gebäudewert per Knopfdruck

29.04.2020

Foto: © tamayura39 - stock.adobe.com

Um die Prämie in der Gebäudeversicherung zu berechnen, ist es essenziell, den Objektwert zu ermitteln. Die Provinzial NordWest geht hierbei einen neuen Weg und nutzt dafür modernste Technik.

Als erster Versicherer hat die Provinzial NordWest Geodaten - digitale Modelle-  für private und gewerbliche Gebäude in ihren fachlichen Bearbeitungsprozess integriert. Somit wird sowohl eine unkompliziertere als auch genauere Wertermittlung als in der Vergangenheit ermöglicht. „Das neue Verfahren entlastet unsere Vertriebspartner in unseren Agenturen sowie in den Sparkassen von aufwendigen Gebäudewertermittlungen vor Ort. Unser frisch entwickeltes Provinzial Gebäudeinformationssystem ProGIS ermöglicht es, mit Hilfe einer Geoinformationssoftware Daten bereitzustellen und zu visualisieren. Ein Ausmessen der Objekte vor Ort und eine aufwendige Berechnung sind nicht mehr notwendig“, erläutert Projektleiter Dr. Tim Peters das zugrundeliegende Prinzip. Mittels des neuen Systems wird schnell Klarheit über die Prämienhöhe und den Versicherungsumfang verschafft. Ein Vor-Ort-Termin ist dafür nicht erforderlich. “Im Kundengespräch kann dieses mit Hilfe der durch ProGIS gelieferten Hinweise sehr schnell vermittelt werden“, so Jürgen Fehmer aus dem Marktmanagement der Provinzial NordWest.

Die Provinzial NordWest entwickelte auf Basis von seit 2017 frei verfügbaren Geo-Basisdaten ihr eigenes Gebäudeinformationssystem. Im ersten Schritt wurde dies nur in Westfalen und in Hamburg angewendet. „Dazu bedurfte es einer neuen IT-Infrastruktur, in die eine spezielle Geoinformationssoftware installiert wurde. Neben den Gebäudemodellen werden weitere Datenquellen verarbeitet und dabei auch Verfahren des maschinellen Lernens eingesetzt“, berichtet die technische Projektleiterin Sandra Scherer. Nach Eingabe der Adresse wir der Kartenausschnitt entsprechend gewählt und der Anwender wählt mit der Karte das entsprechende Gebäude aus. Der zugehörige Gebäudeausschnitt wird verwendet, um das Luftbild anhand des Hausumrings auszuschneiden. Das entstandene - auf den Gebäudeumring reduzierte - Luftbild wird durch zwei künstliche neuronale Netze verarbeitet und hieraus abgeleitet, ob das Dachgeschoss für Wohnzwecke ausgebaut oder eine Photovoltaikanlage installiert ist. Darüber hinaus sind die wichtigsten Risikoeinschätzungen, die Gebäudefunktion oder zugehörige Stellplätze, per Knopfdruck abrufbar.

„Die Provinzial NordWest nimmt in dieser neuartigen Form der Gebäudewertermittlung sowie der Integration in einen Tarifrechner eine Vorreiterrolle unter den Versicherern ein. Denn wir bündeln in einer Anwendung alle verfügbaren Informationen und schalten diese mit unserem Tarifrechner zusammen“, betont Jürgen Fehmer. „Von den Nutzern unseres Informationssystems haben wir viel positives Feedback erhalten.“

Seit diesem Frühjahr wird ProGIS auch für das Geschäftsgebiet der Provinzial Nord Brandkasse in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und somit für alle Geschäftsgebiete des Provinzial NordWest Konzerns zur Verfügung gestellt. (ahu)